In der Freiligrathstraße hinter der Jubisch-Sporthalle wurden jetzt diverse Büsche und kleinere Bäume entfernt. Das Gelände gehört der städtischen Gesellschaft IBV. Einen Teil davon hat die Abfallservicegesellschaft des Landkreises Nordsachsen (ASG) gepachtet, um einen kommunalen Wertstoffhof zu errichten.
Privatpersonen können Sperrmüll, Grünschnitt und Elektro-Altgeräte aktuell kostenlos auf dem Wertstoffhof von Remondis in der Matthias-Erzberger-Straße abgeben. Das privatwirtschaftliche Unternehmen übernimmt im Auftrag der Abfallservicegesellschaft (ASG) Nordsachsen die Entsorgung. Nun soll aber die kommunale Entsorgung des Landkreises vom privaten Geschäft getrennt werden, um zukunftssicher zu sein und letztlich öffentliche Gelder zu sparen.
Auf 4.700 Quadratmetern soll in den kommenden Monaten nun ein neuer Wertstoffhof entstehen. Dieser sei nicht vergleichbar mit dem jetzigen Remondis-Hof. Vorbild ist der jetzige Hof in Bad Düben. Die Lagerung erfolgt in Containern. Sobald diese voll sind, werden sie zur Verwertungsanlage gefahren. Sechs mal im Jahr steht zudem für eine Woche der Schadstoffsammelcontainer auf dem Wertstoffhof. „Alle sonstigen Abfälle können weiterhin bei Remondis Sachsen entsorgt werden, in das privatrechtliche Geschäft werden wir nicht einsteigen”, sagt Anke Dusi, Geschäftsführerin der ASG Nordsachsen.
So wie hier in Bad Düben könnte der Tauchaer Wertstoffhof aussehen.
Sowohl die ASG Nordsachsen als auch IBV-Geschäftsführer Gunnar Simon sind zufrieden mit dem gefundenen Standort. „Wir haben ein gemeinsames Interesse, dass dort ein Stück Brachland beseitigt wird und ein geordneter Wertstoffhof entsteht”, so Simon. Und Anke Dusi freut sich über die gute Anbindung über die Ampel bei Aldi an der Jubischstraße oder über die Freiligrathstraße.
Die Ambitionen von Architekt Marco Stelzel, der auf dem Nachbargrundstück das alte Fabrikgelände für Wohnen und Arbeiten revitalisieren möchte , störe der Wertstoffhof nicht. „Die Abgabestelle entsteht nur auf dem vorderen Teil des Grundstücks und die Fabrik ist noch etwas weiter hinter gesetzt”, so Gunnar Simon. Durch die schnelle Abfuhr voller Container entstehe auch keine Geruchsbelästigung, versichert die ASG Nordsachsen. Marco Stelzel selbst sieht das Vorhaben auch gelassen: „Über die Intentionen, auf dem Nachbargrundstück einen Wertstoffhof zu errichten, bin ich informiert und wir sind im Gespräch hier eine für beide Seiten verträgliche Lösung anzustreben. Das heißt, zum Beispiel beide Standorte so weit voneinander zu entfernen, dass im Bereich dazwischen eine Baumpflanzung stattfinden kann, welche die Lärmemission deutlich reduziert. Das letzte Wort ist hierzu noch nicht gesprochen und wird sicherlich im Zuge der regionalen Planung eine Rolle spielen”, so Stelzel.
Der Rest des Grundstücks entlang der Freiligrathstraße von etwa 1800 Quadratmeter bleibt vorerst unbebaut. Dafür gebe es laut IBV noch keine Pläne.
Eröffnet werden soll der ASG-Wertstoffhof im Herbst, aktuell laufe das Genehmigungsverfahren. Die Kosten seien noch nicht abschließend geklärt. Der Wertstoffhof in Bad Düben habe etwa 250.000 Euro gekostet.