Zum Schuljahr 2022/23 soll die dritte Grundschule als Übergangsbau in Containerbauweise eröffnen. Bislang ist davon noch nichts zu sehen. Nach Angaben der Schulleiterin gibt es Zeitverzögerungen. Die Stadtverwaltung dementiert heftig.
Seit diesem Schuljahr hat Taucha eine dritte Grundschule. Die so genannte Grundschule 3 befindet sich aktuell innerhalb der Regenbogenschule. Eine erste Klasse wird hier unterrichtet, geleitet von Schulleiterin Karoline Berg. Im nächsten Sommer, zum Schuljahr 2022/23, soll die neue Grundschule mit vier Klassen und übergangsweise als Containerbau eröffnen . Derzeit geplanter Standort ist eine Wiese gegenüber den Wyn-Passagen an der Dewitzer Straße. Davon zu sehen ist bislang nichts. Auch die Schulleiterin hegt offenbar Zweifel. In Telefonaten mit Eltern zukünftiger Schüler ließ sie in einem Nebensatz fallen, dass sie nicht an eine pünktliche Eröffnung zum kommenden Schuljahr glaube. Auch gegenüber Taucha kompakt sagt sie auf Nachfrage: „Meine langjährige Erfahrung und mein Gefühl sagen mir, dass das nichts wird. Im Gespräch mit meinen Eltern teile ich natürlich auch ehrlich mein Gefühl mit. Die Stadtverwaltung mag das natürlich anders sehen”, so Karoline Berg.
Im Fachbereich Bauwesen im Tauchaer Rathaus herrscht über die Äußerung tatsächlich Verwunderung. „Wir sehen aktuell keinen Grund, von Verzögerungen zu sprechen, es sind keine Hindernisse zu erwarten”, sagt Helge Zacharias, Fachbereichsleiter Bauwesen. Das Gegenteil sei der Fall: „Um den Zeitplan nicht zu gefährden, reichen wir eine umfangreiche Bauvoranfrage mit Brandschutzkonzept beim Landratsamt ein. Durch die Neubauten der vergangenen Jahre wissen wir, welche Probleme gerade beim Brandschutz auftreten können und planen darum alle Möglichkeiten und Unmöglichkeiten ein. Die Planungen laufen also weiter. Wenn die Bauvoranfrage positiv beschieden wird, folgt der Bauantrag”, sagt Zacharias. Auch Birgit Pfaender-Plewe, Bauleiterin im Rathaus, sagt, es gebe momentan keine „Verdachtsmomente dafür, dass der Zeitplan nicht gehalten werden könne”. Und in Richtung der Schulleiterin gerichtet: „Mag sein, dass Frau Berg nicht über jede Bearbeitungsstufe informiert ist. Aber sobald Dinge feststehen, die sie wissen muss, melden wir uns schon.” Insgesamt bitte sie um einen gewissen Vertrauensvorschuss. Man wisse, dass die Zeit knapp ist, aber es sei auch nicht so, dass niemand arbeite.
Generell sei es zu schaffen, die Containerschule innerhalb von drei Monaten zu stellen. Ob der Außenbereich vorher oder erst nach Eröffnung der Schule gestaltet werden kann, stehe noch nicht fest. „Wir haben beim Anbau der Regenbogenschule gesehen, dass das zu schaffen ist. Dort kam im Februar der erste Bagger und im September war alles fertig - mit wesentlich größerem Aufwand, weil es sehr viele Module waren, die auch noch ausgebaut werden mussten. Bei der Grundschule 3 bekommen wir fertige Container, die sozusagen nur hingestellt werden müssen”, sagt Birgit Pfaender-Plewe weiter. Auch wenn noch Erschließungen erledigt werden müssten und die Beschaffung der Container noch ausgeschrieben werden muss, sei dies alles zu schaffen.
Zum Schuljahr 2025/26 soll die neue Grundschule dann an ihren endgültigen Standort auf die Friedrich-Ebert-Wiesen hinter die Kita Grashüpfer wechseln. Zum so genannten Schul- und Sportcampus liegt eigentlich ein fertiger Bebauungsplan Nr.58a vor. Am 10. Oktober 2019 wurde dieser vom Stadtrat gebilligt und die öffentliche Auslegung beschlossen. Das B-Plan-Verfahren sollte beschleunigt durchgeführt und zum Ende des Jahres 2019 ein Mini-Wettbewerb für die neue Grundschule mit Sporthalle gestartet werden. Jetzt wurde bekannt: Der B-Plan befindet sich aktuell in Überarbeitung. „Wir haben uns mit der verkehrlichen Erschließung beschäftigt. Darauf gründet sich nun ein neuer Bebauungsplan, der die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt”, so Birgit Pfaender-Plewe. Auch hier sei der Zeitplan aber nicht gefährdet, so dass weiterhin davon ausgegangen werde, dass die neue Schule mit Sporthalle zum Schuljahr 2025/26 fertig sei. Ebenfalls soll auf dem Gelände eine Erweiterungsfläche für den eventuellen Neubau einer weiterführenden Schule vorgehalten werden.