Die Grundschule 3 hat wie berichtet weiterhin kein eigenes Gebäude . Die Baugenehmigung für die Containerschule wird für Februar erwartet. Seit Mittwoch ist bekannt, dass die Schule Ende März ihre Schulleiterin verliert - Karoline Berg hat die Kündigung eingereicht.
Die Gründe für die Kündigung sind vielschichtig und greifen teilweise in das Persönlichkeitsrecht und Selbstbestimmungsrecht von Karoline Berg ein. Taucha kompakt respektiert dies und geht hier darum nicht weiter darauf ein. In einer E-Mail an die Elternschaft, die Taucha kompakt vorliegt, erwähnt die Schulleiterin aber auch die Situation rund um den nicht enden wollenden Planungsmarathon zum Übergangsbau der dritten Grundschule in Containerbauweise. Das vergangene Jahr hätte Berg sehr viel Kraft gekostet, schreibt sie. „Das Arbeitspensum war mit der Doppelrolle aus Schulleitung an einer Schule im Aufbau und Klassenleitung mit vollem Stundenumfang in einer 1. Klasse nicht ohne Einschränkungen zu leisten. Diese Einschränkungen gingen stark zu Lasten eines vernünftigen Feierabends vor 20 Uhr, aber auch zu Lasten meiner Aufgaben im Büro”, so die Leiterin weiter. Die Arbeit hätte sich aufgestaut, bis weit in die Sommerferien. Mit bestenfalls halbem Akku sei sie in dieses Schuljahr gestartet. Der aktuelle Zustand der Schule, die Räumlichkeiten der Regenbogenschule nutzt, sei „weit entfernt von Normalität”.
Danach folgt harte Kritik: „Es wird uns die Arbeit nicht nur nicht erleichtert, ich fühle mich persönlich inzwischen massiv im Stich gelassen von Stadt und Schulamt. Die Arbeit ist nicht zu schaffen, auch nicht zufriedenstellend teilweise zu erledigen”, schreibt Karoline Berg weiter. Es fehle am Gebäude, an Personal, an Unterstützung und die Konflikte vor Ort würden wachsen. Dieser anderthalbjährige Kampf gegen Windmühlen sei nicht zu gewinnen, meint sie.
Hinzu komme eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Kultusministerium, die noch mehrere Jahre dauern könnte. Aus diesem Grund würde die Schulleiterin ihren Dienst zum 31. März beenden. Dahinter stecke ein „langer und aufreibender Prozess, an dessen Ende diese Entscheidung unumgänglich war”, so Berg. Mit den Schülerinnen und Schülern hätte sie dies bereits besprochen. Auch sie selbst sei „wahnsinnig traurig über die getroffene Entscheidung und die Endgültigkeit, die sie mit sich bringt.” Die Kinder würden ihr „wahnsinnig am Herzen” liegen und die Arbeit mit den Eltern empfand die Schulleiterin als sehr bereichernd. „Es war auch für mich das erste Mal, so eng miteinander verbunden zu sein und so direkt miteinander zu arbeiten. Ich hätte Ihre Kinder gern bis zum Ende ihrer Grundschulzeit begleitet und wir haben heute alle viele, viele Tränen vergossen. Leider kann ich das Weiterarbeiten an dieser Stelle nicht mehr leisten”, schreibt sie weiter. Bereits jetzt ziehe sie die Fäden im Hintergrund und schreibe viele Seiten Übergaben an die nachfolgende Klassenleitung und Schulleitung, um die Kinder und Eltern nahtlos und reibungslos weiter betreuen zu können.
Künftig wolle Karoline Berg in Berlin arbeiten. Die Stelle müsse zum 1. April beginnen, weshalb nur die Kündigung zum Ende März als Option blieb. Allerdings laufe der Bewerbungsprozess noch, ob sie auch ausgewählt wird, stehe noch aus.
Bei der heutigen Stadtratssitzung ging Bürgermeister Tobias Meier kurz auf dieses Thema ein.
„Wir wurden als Stadt als letzte informiert. Gestern haben wir erfahren, dass die Schüler und Eltern von der Kündigung in Kenntnis gesetzt wurden. Heute haben wir die Bestätigung vom Landesamt für Schule und Bildung erhalten. Wir müssen nun sehen, wie wir weiter verfahren, damit die Schule nicht unbesetzt bleibt und gehen in den Austausch mit den Eltern”, so Meier. Zum schulinternen Winterfest Anfang Februar wolle die Verwaltung anwesend sein. Mehr könne er aktuell dazu nicht sagen. Die Doppelbelastung aus Schulleitung und Lehrkraft sowie dem Aufbau der Schule, die in diesem Jahr in den Betrieb gehen soll könne er aber nachvollziehen.