Die guten Nachrichten um den Interimsbau der Grundschule 3 bleiben weiter rar und an einer Hand abzählbar: Das Erdbauunternehmen der KB Container GmbH arbeitet auf dem Feld an der Dewitzer Straße weiter im Rahmen der Teilbaugenehmigung. Konkret bedeutet das, dass das Gelände abgesteckt und Erdreich entfernt wurde. Aktuell wird großflächig Schotter eingebaut und verfestigt, um später so genannte Punktfundamente herzustellen. Auf diesen Punkten werden die Container aufgesetzt. Vorher muss noch ein Lastplattendruckversuch durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Untergrund auch fest genug ist. Im Rahmen der Bauvorbereitungen wurde auch die Kampfmittelfreiheit bestätigt - Reste von Weltkriegsbomben oder Granaten unter dem künftigen Schulneubau können also ausgeschlossen werden.
Sind die Untergrundvorbereitungen abgeschlossen und die Fundamente hergestellt, könnte das Stellen der Container erfolgen. Könnte - denn eine Baugenehmigung für die Container gibt es weiterhin nicht. Die Landesdirektion Sachsen prüft noch immer die „vorhabenbezogene Bauartgenehmigung”. Ende Februar teilte die Behörde mit, dass der Landesstelle für Bautechnik weiterhin noch nicht alle im Dezember 2023 nachgeforderten Unterlagen vorliegen würden. Zudem seien die bereits eingegangenen Unterlagen weiterhin in der Prüfung. „Bitte haben Sie daher Verständnis, dass wir derzeit keine seriöse Prognose zum Abschluss des Verfahrens abgeben können”, so Linda Simon, stellvertretende Pressesprecherin der Landesdirektion. Erst nach der Erteilung der Bauartgenehmigung durch die Landesdirektion kann sich das Landratsamt Nordsachsen weiter mit dem Projekt beschäftigen und die generelle Baugenehmigung aussprechen.
Das Baufeld wird weiter vorbereitet. Foto: Daniel Große
Ursprünglich hieß es, die Baugenehmigung müsse bis Ende Februar vorliegen, damit genug Zeit bleibe, die Schule bis Juni zu übergeben. Danach erfolgen umfangreiche Abnahmen verschiedener Behörden. Ob die Zeit noch reicht, damit zum Beginn des Schuljahres 2024/25 die Kinder endlich in ein eigenes Schulhaus ziehen können, möchte im Rathaus aktuell niemand einschätzen. Gleichwohl habe sich die Stadtverwaltung aber von KB Container bestätigen lassen, dass die anhaltenden Verzögerungen keine Auswirkung auf die geplante Übergabe des Containerbaus haben. „Sobald die Baugenehmigung dann erteilt wurde, fordern wir einen neuen Zeitplan ab”, so Helge Zacharias, Leiter Fachbereich Bauwesen.
Laut Fabian Weiß, Architekt bei KB Container und Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz, seien inzwischen alle nachgeforderten Unterlagen eingereicht. Dies erklärte er heute auf Nachfrage von Taucha kompakt. Er sehe derzeit keinen Grund, warum der Bau der Containerschule verspätet fertig werden soll. „Ich habe grundsätzlich keine Bedenken”, so Weiß. Angesprochen auf die andauernden Prüfungen der Behörden sagte er: „Das ist ein Verwaltungsvorgang, der dauert eben. Das müssen wir so akzeptieren.”