Es wurde spannend, interessant und teils auch kontrovers: Gestern Abend führte Taucha kompakt das große Interview zur Bürgermeisterwahl. Am 12. Juni treten bekanntlich Amtsinhaber Tobias Meier und CDU-Stadtratsmitglied Frank Apitz an. Etwa anderthalb Stunden wurde gesprochen über Lokalpolitik, Straßenverkehr, Klimawandel, Gewerbe und Altstadtbelebung, Wohnen und anderes.
Das Interview ist hörbar als Podcast in voller Länge, etwa bei Spotify , aber auch bei Apple Podcasts , bei Google Podcasts und bei TuneIn oder Amazon Music .
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Der Wahltalk wird präsentiert von REDDY Küchen Taucha.
Sie können das Interview komplett als Podcast hören. Damit es für niemanden zu lang wird und man möglicherweise ein Themengebiet verpasst, gibt es hier auch einzelne Audios.
Damit jeder weiß, um wen es geht, gibt es vor dem eigentlichen Interview eine kurze Vorstellung der beiden Kandidaten.
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Die erste Frage ging an Herausforderer Frank Apitz: Sie sitzen im Stadtrat und wie wir gerade gehört haben, sind Sie erster stellvertretender Bürgermeister. Was man so mitbekommt aus den Stadtratssitzungen und den Ausschüssen gibt es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister Tobias Meier. Sie wissen also, wie die Verwaltung arbeitet und was möglich ist. Warum treten Sie jetzt als Kandidat an? Was ist Ihre Motivation und womit sind Sie vielleicht aktuell nicht so zufrieden?
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Frank Apitz warf dem Amtsinhaber in seinem ersten Statement diverse Fehler vor. Darauf ging Tobias Meier ein und gab einen kurzen Abriss über die Maßnahmen und Projekte, die in den vergangenen sieben Jahren umgesetzt werden konnten.
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Frank Apitz möchte laut seiner Selbstdarstellung eine „starke Wirtschaft als Basis für nachhaltige und achtsame Stadtentwicklung“. Die Frage lautete darum: Was genau meinen Sie damit, auch vor dem Hintergrund, dass Sie weitere Gewerbeflächen errichten lassen und Neuansiedlungen ermöglichen wollen? Wie kann es gelingen, dies nachhaltig und achtsam zu gestalten?
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Frank Apitz zeigte sich unter anderem unzufrieden mit der Art und Weise, wie die Stadtverwaltung aktuell mit Unternehmern umgeht. Tobias Meier wollte dies nicht unkommentiert lassen.
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Frank Apitz möchte die Innenstadt beleben, indem er aktiv die Eigentümer leer stehender Ladenflächen anspricht. Die Frage an Tobias Meier darum: Passiert das aktuell noch nicht und wenn nein, warum nicht? Außerdem skizzierte Apitz die Idee, neuen Innenstadthändlern für zwei Jahre die Gewerbesteuer zu erlassen.
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Das Thema Wohnen in Taucha ist eines der Themen, das die Einwohner wohl am Meisten bewegt. Zum einen fehlt es an bezahlbaren, größeren Wohnungen. Zum anderen warten viele auf ein freies Grundstück. Andere wiederum wollen keine neuen Baugebiete mehr. Frank Apitz möchte den Mietwohnungsbau durch die städtischen Gesellschaften stärker in den Mittelpunkt rücken. Die IBV benötigt dafür aber Eigenmittel, unter anderem aus dem Verkauf von Grundstücken, wie etwa dem noch ungeklärten Partheblick an der Wurzner Straße. Auch Frank Apitz ist dafür, dass der Partheblick nicht kommt. Wie kann es also gelingen, dass dringend benötigter Geschosswohnungsbau dennoch realisiert werden kann? Ein spannendes Thema mit einem teils heißen Schlagabtausch der Kandidaten.
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Das neue Wohngebiet Bogumilspark entlang der B87 kommt - nach langen Verhandlungen kam es zu einer Einigung zwischen den Stadträten und Investoren. Bürgermeister Tobias Meier warf Frank Apitz vor, das Vorhaben lange verhindert zu haben, was dieser von sich wies.
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Auch Leserfragen wurden an die Kandidaten weitergeleitet. So etwa die ganz konkrete Frage, wie sie zu weiteren Flächenversiegelungen für neue Eigenheimsiedlungen stehen.
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In Taucha fehlen vor allem große Wohnungen. Eine Leserfrage zielte darauf ab: „Was machen Sie für Großfamilien (kein Patchwork in unserem Fall). Es gibt keine großen Wohnungen. Wir als Familie mit bald 6 Kindern finden keine geeignete Wohnung. In der DDR bekam man ein Haus geschenkt ab 5 Kindern. Heutzutage gibt's keine Wohnung für Großfamilien.“
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Ein weiteres großes Thema ist die Verkehrsproblematik. An der aktuellen Umleitung durch die Bauarbeiten auf der B87 scheiden sich die Geister und die Anwohner der Nebenstraßen sind genervt. Beklagt wird vor allem fehlende Kommunikation, die an der Anzahl der Autos nichts ändert, aber vielleicht für etwas mehr Verständnis gesorgt hätte. Für die Stadtverwaltung gestaltet es sich offenbar schwierig, hier alle Beteiligten gleichermaßen ins Boot zu holen und zu informieren. In der Mai-Stadtratssitzung wurde dies anhand von zahlreichen Bürgerfragen deutlich. Die Frage lautete daher an Tobias Meier: Wurde die Maßnahme optimal kommuniziert? Frank Apitz hatte dazu natürlich auch eine Meinung.
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Auch die Anwohner in der Ernst-Barlach-Straße und im Gärtnerweg fordern von der Stadt eine Entlastung vom Durchgangsverkehr. Die Frage der Anwohner dort lautet: „Was unternehmen Sie ab 13.6., um das Verkehrsproblem in der Siedlung zu lösen?”
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Verkehrliche Probleme sehen die Tauchaer auch an der Regenbogenschule. Dort fehle ein Fußgängerüberweg, heißt es in einer Leserfrage. Zudem wird beklagt, dass die Schule aufgrund der Grundschule 3, die noch in den Räumlichkeiten zuhause ist, aus den Nähten platzt und nicht genügend Räume für den Unterricht zur Verfügung stehen. Der Elternrat sieht hier „viel zu wenig Unterstützung für die Schulleitung und eine große Gefährdung für den vielfältigen Schulunterricht unserer Jüngsten. Was soll hier zeitnah getan werden, um die Schule und -leitung zu entlasten?”, lautete die Zuschrift und Frage an die Kandidaten.
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Der Flughafen Leipzig-Halle soll weiter ausgebaut werden. Ein Leser fragte darum: „Durch den geplanten weiteren Ausbau des Nachtflugverkehrs soll der jetzt schon ohrenbetäubende Lärm durch viele Starts u. Landungen in der Schlafenszeit (24 Uhr bis 5 Uhr) um über die Hälfte (60 % ) gesteigert werden. Wie stehen Sie zum Ausbau des Flughafens und was kann Taucha gegen den Fluglärm tun? Beide Kandidaten positionierten sich dazu.
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Auch zum Thema Soziales wurde gefragt. Eine Zuschrift lautete: „Wie soll eine demokratische Kultur und offene Gesellschaft in Taucha langfristig gestärkt werden? Was wird gegen rechte Übergriffe unternommen?”
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Zum Abschluss gab es noch ein kleines Spiel: Entweder-Oder. Die Kandidaten mussten sich spontan für eine Seite entscheiden.
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Zum Abschluss des Interviews sollten beide Kandidaten kurz und knapp sagen, warum man sie am 12. Juni wählen soll.
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Danke an alle, die bis hier her durchgehalten haben. Die nächste Talkrunde mit Tobias Meier und Frank Apitz gibt es am 1. Juni im Schloss Taucha. Ab 19 Uhr führt die Klima-Initiative durch den Abend und geht speziell auf Fragen des Klimawandels ein. Jeder kann dabei sein.