In diesem Jahr gibt es den Ausblick auf kommende Vorhaben in der Stadt etwas später - und gestaffelt. Den Anfang machen wir mit der städtischen Gesellschaft IBV, gemeinhin auch als WOTa (Wohnen in Taucha) bezeichnet.
Unser größtes Projekt wird die Umgestaltung des Wohngebietes Taucha-Ost sein“, sagt Gunnar Simon, Geschäftsführer der WOTa. Nach wie vor suche die Gesellschaft einen griffigen Namen. Die einstige Bezeichnung „KIM-Siedlung“ sei nur noch älteren Tauchaern geläufig und mit dem Abriss der alten Hallen und der Umgestaltung des Geländes zum Wohngebiet Gartenstadt sei die Verbindung zum ehemaligen Kombinat Industrielle Mast (KIM) auch nicht mehr herzustellen. „Wer Ideen hat, welchen Namen das Wohngebiet künftig tragen könnte, kann sich gern bei uns melden“, so Simon.
Insgesamt soll das Wohngebiet entlang der Dewitzer Straße und der Straße An der Mühle umgestaltet werden. Das macht sich zum einen notwendig, weil zwischen den Wohnhäusern und der Wyn-Passage die Straße zur Gartenstadt verlaufen soll. Dafür hat die IBV mit der Stadt Taucha einen Bauerlaubnisvertrag geschlossen. Diese überträgt dem Vorhabenträger dann die Erlaubnis, hier baulich tätig zu werden“, so Gunnar Simon. Weil die Straße zum Teil durch die vorhandenen Garagen verlaufen würde, wurden diese im vergangenen Jahr abgerissen.
Freier Blick: Hier soll die Straße zum neuen Wohngebiet Gartenstadt entstehen.
Dafür entstehen über das gesamte Wohngebiet verteilt eine Reihe neuer Abstellmöglichkeiten in Form von Stellplätzen und auch Garagen. Um genau zu sein: Links neben der jetzigen Ausfahrt zur Dewitzer Straße werden 30 Garagen und 33 Stellflächen gebaut. Die jetzige Ausfahrt An der Mühle auf die Dewitzer Straße wird zu diesem Zweck verschlossen. Stattdessen wird der Verkehr über die neue Straße geführt. Mit dem großen Garagenhof kann aber erst begonnen werden, wenn die Höhe der Durchgangsstraße geklärt ist, so die kaufmännische Projektleiterin Kathleen Gehlert. In der Kurve der Straße An der Mühle, wo heute bereits drei Garagen stehen, werden diese ebenfalls abgerissen. An ihrer Stelle entstehen sieben neue Garagen und neun Stellplätze.
Der große parallel stehende Wohnblock der Dewitzer Straße 61 bis 71 soll, sofern dies wirtschaftlich darstellbar ist, in den kommenden drei Jahren saniert werden. „Das war einer der ersten Blöcke, die 1999/2000 saniert worden sind. Jetzt rückt eine zweite Sanierung aus energetischen und nachhaltigen Gesichtspunkten in den Fokus“, erklärt der IBV-Geschäftsführer. Insgesamt soll das gesamte Wohngebiet Taucha-Ost mit seinen 190 Wohnungen nachhaltiger werden. „Insgesamt gibt es hier zehn zentrale Gasheizungsanlagen. Das muss vereinfacht und modernisiert werden“, so Gunnar Simon. Die IBV will bis zum Jahr 2040 und somit eher als die gesetzlichen Vorgaben klimaneutral werden. Gelingen soll das auch mit neuen Photovoltaik-Anlagen. Ebenso sollen die neuen Fertiggaragen begrünte Dächer bekommen und es sollen Solarleuchten installiert werden, ähnlich wie bereits an der Thomas-Mann-Straße.
Auch zwei Fahrradgaragen entstehen im Wohngebiet Taucha-Ost, wie hier vor dem Wohnblock Dewitzer Straße 61-71.
Generell sei der Leerstand bei der IBV weiterhin niedrig. Die Leerstandsquote Ende Dezember 2021 betrage 4,9 Prozent. Rund 60 Wohnungen betreffe das, von denen die meisten aus wirtschaftlichen Gründen aktuell nicht vermietet werden könnten. In Taucha-Ost sind im Block Dewitzer Straße 61 bis 71 etwa 15 Wohnungen betroffen. „Aber wie gesagt wollen wir den Block ohnehin sanieren, so dass die Wohnungen dann auch wieder in die Vermarktung kommen“, erklärt Simon.
Ursprünglich sollte er abgerissen werden, der kleine Wohnblock in der Thomas-Mann-Straße 1a und 1b. Mitte der 70er Jahre wurde er errichtet. „Das Gute ist: Wir haben hier keine Holzbalken-, sondern eine Betondecke. Das macht das Haus generell geeignet, hier eine Fußbodenheizung einzubauen. Die letzten Planungen dazu sind aber noch nicht abgeschlossen“, sagt dazu Andreas Neutsch. Aus den derzeit zehn Wohnungen sollen sechs Wohnungen werden. Vier davon sollen Vierraum- oder Fünfraumwohnungen werden. Außerdem würden zwei größere Dreiraumwohnungen entstehen, so der technische Leiter. Bislang gibt es bei der IBV kaum Vierraumwohnungen, der Bedarf sei aber enorm. Ziel sei es, bis zum 2. Quartal den Bauantrag zu stellen. Abgeschlossen sein soll die Sanierung dann im Sommer 2023.
Ähnlich wie in der Robert-Blum-Straße würde es für die Mieter des Erdgeschosses und der ersten Etage dann auch einen Gartenanteil geben.
In der so genannten Zwickschen Siedlung soll in Zusammenarbeit mit der Stadt Taucha ein neuer Spielplatz entstehen. Die Planungen dafür könnten noch in diesem Jahr anlaufen, die Umsetzung folge aber wohl erst im kommenden Jahr, hieß es.
In einem der großen Innenhöfe der Zwickschen Siedlung kann sich die IBV einen neuen Spielplatz vorstellen.
Zudem wurde in dem Wohngebiet im Jahr 2021 ein Baumkataster angelegt. Rund 350 Bäume wachsen auf den Grundstücken, vorwiegend in den Innenhöfen der Wohnsiedlungen. Diese wurden nun hinsichtlich ihres Zustands dokumentiert. Bei einigen müssten nun wegen der Verkehrssicherungspflicht Schnitte und auch Entnahmen, also Fällungen, erfolgen. Teilweise auch in größeren Mengen, die IBV wolle ihre Mieter dazu noch rechtzeitig vorab informieren.
Die Bäume in der Zwickschen Siedlung tragen nun Nummern.
Einige der großen Bäume müssen weichen. Wo genau und wie viele dies betrifft, will die IBV den Mietern noch mitteilen.
Die Mieter der Zwickschen Siedlung zwischen Friedrich-Engels-Straße und Leipziger Straße sowie der Portitzer Siedlung erhalten in diesem Jahr eine neue Schließanlage und damit auch neue Schlüssel. „Diese haben einen Decoder, der sich durch das Benutzen des Schlüssels von selbst wieder auflädt. Bei Verlust kann man den Decoder im System einfach löschen“, sagt Gunnar Simon. Bereits im vergangenen Jahr wurde mit der Installation dieses neuen Schließanlagen-Typs in der Zwickschen Siedlung begonnen, nun folge sozusagen der Bauabschnitt 2.
Ebenso muss im Parthebad Geld ausgegeben werden: Aus energetischen Gründen müssten grundsätzlich alle Beckenwasserpumpen ersetzt werden. Mit dem ersten Teil wolle die IBV in diesem Jahr beginnen. Ziel sei es, mindestens 20 Prozent der Energie einzusparen. Der Kauf der Hochleistungspumpen sei über ein Förderprogramm gestützt. Hierfür wurde noch im Jahr 2021 der Förderantrag gestellt.
Das Parthebad im Winter. Foto: WOTa
Auch am Kriekauer Sportplatz soll es weitergehen. Hier wolle die GBV zusammen mit der Stadtverwaltung Taucha auf die Tauchaer hören und Bedürfnisse abfragen. So gebe es etwa eine Bedarfsanfrage vom Tennisclub Taucha. Auch einen Gesundheitsparcours könne man sich hier vorstellen. „Wir gehen in die Gespräche und dann in die Grobplanungen“, so Gunnar Simon.
Auch hier soll neu gebaut werden: An der Sommerfelder Straße sollen unweit der Feuerwehr einige Einfamilienhäuser entstehen . Die IBV hofft, in diesem Jahr den fertigen Satzungsbeschluss in den Händen zu halten, so dass die Grundstücke an die Interessenten verkauft werden können.