Am Schulweg entsteht offener Erholungsort mit Tieren für Jedermann | nordsachsen24.de

Am Schulweg entsteht offener Erholungsort mit Tieren für Jedermann

Jonas Liesaus, Michael Lindner und René Lindner vor dem neuen Stall auf der Parthewiese am Schulweg. (Foto: taucha-kompakt.de)
Jonas Liesaus, Michael Lindner und René Lindner vor dem neuen Stall auf der Parthewiese am Schulweg. (Foto: taucha-kompakt.de)
Jonas Liesaus, Michael Lindner und René Lindner vor dem neuen Stall auf der Parthewiese am Schulweg. (Foto: taucha-kompakt.de)
Jonas Liesaus, Michael Lindner und René Lindner vor dem neuen Stall auf der Parthewiese am Schulweg. (Foto: taucha-kompakt.de)
Jonas Liesaus, Michael Lindner und René Lindner vor dem neuen Stall auf der Parthewiese am Schulweg. (Foto: taucha-kompakt.de)

Am Schulweg zwischen Plösitz und Taucha wird dieser Tage gebaut. Mitten in der Parthenaue. Eine Leserin wunderte sich und vermutete illegale Aktivitäten. Der Initiator der baulichen Aktivitäten widerspricht und plant nach eigenen Aussagen einen offenen Erholungsort für Kinder und Familien.

Der Schulweg in Taucha verbindet die Kriekauer Straße mit der Straße Am Schmiedehöfchen. Dazwischen liegen Wiesenflächen und die Parthe. In unmittelbarer Nähe an der Parte und direkt am Weg wurden vor kurzem etwa 2,50 Meter hohe Stabmattenzäune gesetzt. Seit einigen Tagen herrscht auf dem dahinter liegenden Grundstück rege Bautätigkeit: Dem Anschein nach entsteht hier ein Holzhaus. Eine Leserin kontaktierte Taucha kompakt und vermutete, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. „So nah an der Parthe darf doch sicher nichts gebaut werden”, vermutete sie. Vor Ort bestätigte sich die Beobachtung: Zäune und Holzhaus existieren - und am Haus wurde auch noch gearbeitet. Michael Lindner, sein Bruder René und der Plösitzer Jonas Liesaus sowie weitere Mitarbeiter waren damit beschäftigt, Holz zu sägen und das Haus weiter aufzubauen. „Das wird kein richtiges Haus, sondern nur ein Stall. Ich plane hier auf dem Grundstück Esel, Gänse, Enten und Hühner unterzubringen”, sagt Michael Lindner, dessen Frau Annett Lindner und deren Bruder Steffen Holze das Grundstück gehört. Im Stall könnte man aber später auch schlafen. „Es wird eine Art zweite Ebene im Stall geben, in die man sich legen kann”, so Lindner weiter.

Dass das Grundstück neuerdings eingezäunt ist, habe einen ganz einfachen Grund: „Ich habe an den Zäunen Wein gepflanzt, der soll dort hoch wachsen. Künftig kann man hier also Weintrauben beim Vorbeigehen naschen. Direkt am Weg sollen noch Bänke entstehen, damit man sich setzen kann. Kinder könnten hier beispielsweise ihre Hausaufgaben machen oder sich einfach treffen und unterhalten”, meint er. Überhaupt soll für Kinder und Familien auf der Wiese einiges entstehen. Ein großes Zelt habe Lindner ebenfalls erworben, nächste Woche soll es aufgestellt werden. „Außerdem können Familien selbst Zelte mitbringen und hier zelten. Ich möchte ein Erlebnis schaffen mit Tieren, vielen Obstbäumen, selbst angebautem Gemüse und so weiter. Der Zugang erfolgt über ein Tor, das nicht abgeschlossen ist. Jeder kann kommen und hier kostenlos dabei sein”, schwebt ihm vor. Insofern wolle er mit der Einzäunung niemandem die Natur wegnehmen, sondern vielmehr einen Raum bieten. „Und einzäunen muss ich es schon wegen der Kinder, damit hier auf dem Grundstück niemand verloren geht”, sagt er.

Auch René Lindner ist der Ansicht, dass „in der heutigen Zeit mehr getan werden muss, damit Menschen wieder glücklich sind”, erklärt er. Corona und der Ukraine-Krieg hätten dazu beigetragen, dass „die Menschen unzufrieden sind und nahezu verrückt werden. Wir wollen hier einen Ort zum Glücklichsein schaffen. Viele Familien können sich keinen Urlaub oder einen Besuch im Freibad oder Zoo leisten. Hier soll ein kleines Angebot geschaffen werden, um mal aus dem Alltag zu entfliehen. Niemand will sich hier bereichern. Das Gelände gehört der Familie und muss ohnehin bewirtschaftet werden. Wenn wir nebenbei noch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten können, sind wir zufrieden”, erzählt er.

Eine Baugenehmigung sei für das Vorhaben nicht erforderlich, meint Michael Lindner. „Hier hat ja schon mal ein Stall gestanden, der ist vor langer Zeit abgebrannt. Wir nutzen das bereits vorhandene Fundament. Ich habe das Gelände dann lange nicht bewirtschaftet, will es aber nun wieder besser machen”, erklärt er. Der neue Holz-Stall mit seinen markanten Wagenrädern im Dach solle vorn noch wie ein Nashornkäfer gestaltet werden. Im Sachgebiet Bauwesen der Stadtverwaltung sind die Bautätigkeiten auf dem Grundstück bekannt. Zuständig sei aber das Bauamt im Landratsamt Nordsachsen, heißt es. Dort wird das Vorhaben nicht so entspannt gesehen wie von den Initiatoren. Nach Informationen von Taucha kompakt verlangt das Bauamt bereits einen Bauantrag für den Zaun. Selbiger sei nun vom Pächter Toni Lange eingereicht worden.

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Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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