Statt langer Worte gab es viel Programm. Der Neujahrsempfang 2020 der Stadt Taucha überzeugte am Freitagabend nahezu auf ganzer Linie. Und er war geprägt von vielen Überraschungen.
Er war anfangs sehr aufgeregt, gab Bürgermeister Tobias Meier zu. Zum ersten Mal wurde der Neujahrsempfang, den es erst seit Meiers Amtszeit in Taucha gibt, in der Mehrzweckhalle begangen. Rund 400 Bürger wollten sehen und hören, was es im Festjahr 2020 an Höhepunkten gibt. Lange Worte sparte sich Tobias Meier. Eingangs erwähnte er nur, dass er sich freue auf das Jahr, das vollgepackt sei mit großen und kleinen Veranstaltungen. Danach moderierte hauptsächlich Roman Knoblauch den Abend. Knoblauch, der selbst Tauchaer ist, führte gut vorbereitet durch den Abend und sorgte für manchen Gag. Unter anderem, als er - seines Zeichens Moderator in TV, Radio, auf Festen und so weiter - meinte, er sei kein Mann großer Worte.
Auf der Bühne, die ebenfalls zum Neujahrsempfang eine Premiere darstellte, zeigten sich abwechselnd rund 80 Akteure, vor allem aus Vereinen. Etwa der Volkschor, der Männerchor, die Jagd- und Parforcehorn-Gruppe Taucha, der Akrobatik-Club Taucha oder die Linedance-IGel mit „Meine Tanzschule”. Sie alle wiesen auf ihre Feste hin, die das ganze Jahr über verteilt stattfinden . Beeindruckend der Auftritt des Schlossvereins als Co-Jubilar, der an mehreren Stellen zu sehen war. Schon am Einlass begrüßten die Torwachen die Gäste, denen außerdem von Damen in Gewändern Brot und Salz gereicht wurde. Außerdem gab es mittelalterlichen Tanz der Gewandgruppe, die zum Ende begleitet von modernen Disko-Klängen aus dem Saal tanzten. Allein der Schlossverein stellte 18 Akteure, ohne die solch ein Abend wohl nicht denkbar wäre.
Einer der Höhepunkte war die Vorstellung des Trailers zum Film „Taucha: Kleine Stadt, großes Herz” . Filmemacher Jonas Juckeland war seit Tagen nervös. Was kann er sagen, ohne zu viel zu verraten und vor allem: wie kommt der Trailer beim Publikum an? Seine Sorge war unberechtigt. Roman Knoblauch bescheinigte ihm vorab, dass er sich einer Mammut-Aufgabe gestellt habe und aus ihm sicher „noch etwas großes” werde. Dann wurde der Trailer gespielt, begleitet von Applaus des Publikums, der noch größer wurde, als der Trailer endete. Direkt danach und auch am Samstag noch erreichten Juckeland zahlreiche positive Nachrichten als Reaktion auf den Trailer. „Das freut mich wirklich, das sind tolle Vorzeichen für die Premiere des Films am 9. Mai um 19 Uhr im Schloss Taucha”, so Juckeland. Plakat und Flyer werden vom Schlossverein finanziert und gedruckt.
Große Überraschungen gab es auch hinsichtlich des Programms zum Tauchscher in diesem Jahr. Das Stadtfest beginnt im Jahr des Doppeljubiläums bereits am Donnerstag, den 27. August mit einer Festveranstaltung in der Kirche St. Moritz. Dort wird das Jugendsinfonieorchester auftreten. Tauchscher-Organisator Bernd Hochmuth hatte einen Film mitgebracht, in dem weitere Höhepunkte zu sehen waren: So werden die Geschwister Weisheit von Freitag bis Sonntag Hochseilartistik an mehreren Orten der Innenstadt bieten. Der Festumzug wird einen großen historischen Anteil haben. Und musikalisch gibt es auch einiges. Es war bislang ein gut gehütetes Geheimnis weniger Eingeweihter: Fancy lautet der Stargast am Tauchscher-Samstag. Der Star der Euro-Diso-Ära aus den 80ern, der Hits wie „Slice me nice”, „Lady of Ice” oder „Flames of Love” hervorbrachte, wird zum Tauchscher immerhin bereits 74 Jahre alt sein. Ebenfalls dabei zum Tauchscher sind Nightfever, die Firebirds und Olaf Berger. Publikumsmagnet wird sicher auch die Ostrockband Karussell werden. „Die ARCADIA Investment Group um den Tauchaer Alexander Folz freut sich auf den Tauchschen und das Festjahr und unterstützt gern die vielfältigen Aktivitäten mit der Übernahme der Kosten der Band Karussell. Somit können Gelder freigelenkt werden um weitere Höhepunkte zu ermöglichen”, freut sich Bürgermeister Tobias Meier gegenüber Taucha kompakt.
Eine weitere Überraschung gab es mit der Ankündigung einer Eisbahn auf dem Marktplatz. Vom zweiten bis vierten Advent werde diese in einer Art Zelt aufgebaut. Rings herum gibt es eine Aprés Ski-Hütte und kleinere Stände. Auch hier zahlt die Stadt nichts - dies sei ein Engagement von unterstützenden Unternehmen rund um die Icefighters. Die Eishockeymannschaft wollte damit erneut danke sagen für die jahrelange Gastfreundschaft in Taucha.
Nach dem offiziellen Teil des Neujahrsempfang wurde die Zwischenwand hoch gefahren und gab das Büffet frei. Während die Besucher essen und tranken, gab es mit plötzlicher Dunkelheit in der Halle und einer Lasershow von Veranstaltungstechniker Adrian Rothe eine erneute Überraschung. Schon vorher und am Ende des Abends hörte man begeisterte Worte der Besucher. Man schien sich einig: Dieser Neujahrsempfang war eines Festjahres würdig.