”Technische Hilfe 3, Eilenburg Bahnhof, Gleis” und „MANV” (Massenanfall an Verletzten) - die Einsatzstichworte, die heute ab etwa 10.20 Uhr an die Rettungskräfte übermittelt wurden, verhießen nichts Gutes. Dass es sich nur um eine Übung handelt, erfuhr der Großteil der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Eilenburg sowie der Malteser aus Taucha erst vor Ort.
Eine Regionalbahn fährt gegen einen Prellbock, im Zug kommt es zu etwa 15 Verletzten, die notärztlich betreut und von der Feuerwehr aus dem Zug gerettet werden müssen. Ein solcher Unfall wurde heute am Eilenburger Bahnhof simuliert. Rund 80 Rettungskräfte plus etwa 15 „verletzte” Statisten übten heute den Ernstfall. „Wir haben die Freiwillige Feuerwehr Eilenburg, die SEG (Schnelle Eingreifgruppe) Taucha sowie den Notarzt zu diesem Schadensereignis alarmiert“, erklärt Kreisbrandmeister Ingo Weber gegenüber nordsachsen24. Die Feuerwehr rettete mehrere Personen aus dem Zug und brachte sie zum Sammelplatz. Dort wurden die Patienten notärztlich versorgt und nach und nach in Rettungswagen zum „Krankenhaus“ gefahren.
Für die Rettungskräfte sei es eine Herausforderung gewesen, die Situation zu bewältigen, so Weber weiter: „So einen Einsatz, gerade in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn, hat man nicht jeden Tag. Dennoch haben alle ruhig und koordiniert gearbeitet.“ Auch wenn der Einsatz eine Übung war, betonte Weber die Wichtigkeit solcher Szenarien: „Gerade was Gleisbereiche angeht, das muss man öfter üben. Mit Lkw- oder Pkw-Unfällen hat man häufiger zu tun, aber Einsätze an Bahngleisen erfordern besondere Aufmerksamkeit.“ Für die Feuerwehrleute sei es wichtig, regelmäßig unter realistischen Bedingungen zu trainieren. Ähnliche Übungen wurden bereits in Delitzsch und Torgau durchgeführt.
Michael Wrede, Einsatzleiter vor Ort und Vertreter des Notdienstes der DB Regio, zog ebenfalls ein positives Fazit: „Aus unserer Sicht lief die Übung gut. Wir haben einige Ausbilder mitgebracht, die die Auswertung betreuen.“ Auch aus der Perspektive der Lokführer werde die Übung noch genauer bewertet, fügte er hinzu.
Alexander Prautzsch, Notfallmanager der DB Infrago, erklärte seine Rolle im Ernstfall: „Wir würden normalerweise gerufen, um Einsatzkräfte zu schützen und die Gleise zu sperren.“ Diese Aufgabe entfiel bei der Übung, da der Zug bereits stationiert war und keine Stromabschaltung mehr nötig war.