Der Landkreis sei damit einer der sächsischen Vorreiter bei der erfolgreichen Durchführung von Landkreisprojekten im Breitbandausbau und könne als zweiter sächsischer Landkreis großflächig Ausbauprojekte abschließen. Somit sei die Attraktivität in den ländlichen Regionen für etwa 48.000 der Haushalte, Unternehmen und institutionellen Nachfrager signifikant erhöht worden, heißt es in einer Mitteilung.
Digitalminister Martin Dulig: »Es freut mich sehr, dass wir dieses große Projekt heute zum erfolgreichen Abschluss bringen konnten. Insgesamt hat der Freistaat Sachsen den Ausbau mit etwa 26,8 Millionen Euro unterstützt. Der erfolgreiche Glasfaserausbau ist ein wichtiger Schritt hin zu einem leistungsstarken und flächendeckenden Breitbandnetz in Sachsen. Erfolgreiche Digitalisierung braucht ein stabiles und leistungsfähiges Netz. Mit dem Abschluss des Projektes leisten wir somit gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land.«
Nach dem Landkreis Bautzen ist der Landkreis Nordsachsen damit das zweitgrößte Projekt für den Ausbau mit gigabitfähigen Anschlüssen im Freistaat Sachsen. Insgesamt erhielt der Landkreis für das Projekt, verteilt auf sechs Ausbaugebiete, über 65 Millionen Euro Bundes- und fast 27 Millionen Euro Landesmittel.
´Nordsachsens Landrat Kai Emanuel hatte heute Vormittag (25.03.22) zu einer feierlichen Abschlussveranstaltung in die Stadthalle „Thomas-Müntzer-Haus“ in Oschatz eingeladen. Gekommen waren Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaates Sachsen, Tim Brauckmüller, geschäftsführender Gesellschafter der atene KOM als Projektträger des Bundes, Axel Wenzke, Konzernbevollmächtigter der Telekom für die Region Ost, Alexander Vogler, Leiter der Telekom Technik Niederlassung Ost, Landtagsabgeordnete und Kreisräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister sowie weitere Gäste aus Politik, Wirtschaft und Bildung. Die Rück- und Ausblicke in den Grußworten der Projektpartner wurden ergänzt von einer Fotoschau und einer Technikpräsentation. Bei Live-Videoschaltungen in ein Unternehmen im Delitzscher Stadtteil Rödgen und einen Privathaushalt im Jesewitzer Ortsteil Ochelmitz konnte das neue Glasfasernetz auch gleich seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.
Seit dem offiziellen ersten Spatenstich im März 2019 in der Gemeinde Mügeln hat die nach europaweiter Ausschreibung mit dem Ausbau beauftragte Deutsche Telekom mehr als 7.800 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, rund 1.300 Kilometer Tiefbauleistungen vollbracht sowie mehr als 900 Glasfaserverteiler in 243 Ortsteilen des Landkreises neu aufgestellt. Etwa 48.000 private und gewerbliche Haushalte sowie 71 Schulen in Nordsachsen profitieren nun von einem hochmodernen Glasfasernetz im Gigabit-Bereich.
Das finanzielle Gesamtvolumen für die Breitbanderschließung betrug rund 102,2 Millionen Euro, zu 90 Prozent finanziert aus Fördermitteln von Bund und Land. Damit stellt das Projekt die bislang größte Investition in der Geschichte des Landkreises dar.
Rund 38.100 Haushalte haben das Angebot des Verlegens eines kostenfreien Glasfaseranschlusses bis ins Gebäude genutzt. Allen anderen förderfähigen Adressen wurde die Möglichkeit dafür durch den Ausbau der Infrastruktur bis zur Grundstücksgrenze gegeben. Bürgerinnen und Bürger, die das schnelle Internet nutzen wollen, müssen selbst aktiv werden und den Vertrag bei ihrem Telekommunikationsanbieter entsprechend anpassen. Die Nutzung des Netzes ist diskriminierungsfrei - der Anbieter kann also frei gewählt werden.
Mit Abschluss des Projektes zur Erschließung der weißen Flecken weist der Landkreis in 70 Prozent aller Haushalte eine Breitbandversorgung von mehr als 100 Mbit/s im Download auf. Bei den restlichen 30 Prozent mit Internetgeschwindigkeiten von mehr als 30, aber weniger als 100 Mbit/s handelt es sich um sogenannte graue Flecken, deren Ausbau der Landkreis als nächstes in Angriff nehmen will. Dazu wurden bereits Kooperationsvereinbarungen mit allen 30 Kommunen in Nordsachsen geschlossen und ein Markterkundungsverfahren durchgeführt. Da Bund und Land auch die Erschließung der grauen Flecken fördern werden, ist Landrat Kai Emanuel zuversichtlich, dafür noch in diesem Jahr die Voraussetzungen schaffen zu können.