Der Ausbau des Verkehrsknotens B87 / Portitzer Straße läuft. Zunächst mit den umfangreichen Bauarbeiten der Leipziger Wasserwerke. Taucha kompakt schaute sich die Arbeiten vor Ort an und erklärt, was da eigentlich gemacht wird.
Der lange angekündigte Umbau der B87 an der Einmündung Portitzer Straße kurz vor der Ampelkreuzung läuft. Seit März sind die Leipziger Wasserwerke in der Straße, um umfangreiche Arbeiten zu erledigen. Stolze 1,2 Millionen Euro lässt sich das kommunale Unternehmen die Maßnahme kosten. „Weil die Stadt Taucha ihre Straßeninfrastruktur in Ordnung bringen lässt, nutzen wir die Gelegenheit, um unsererseits etwas für die Modernisierung zu tun“, sagt Mario Grünsel. Er ist Projektsteuerer bei der Bau- und Service Leipzig Gmbh, einer Tochter der Leipziger Wasserwerke, die sich um die Anlagen zur Versorgung mit Wasser und die Entsorgung von Abwasser kümmert. „Kurz gesagt erneuern wir Trink- und Abwasserleitungen. Das teilt sich auf rund 300 Meter Trinkwasserleitungen, die Sanierung eines Mischwasserkanals von rund 100 Metern sowie den Neubau eines weiteren Mischwasserkanals auf einer Länge von rund 220 Metern auf“, sagt Grünsel. Er zeigt dabei auf ein Stück des Mischwasserkanals mit einem Durchmesser von einem Meter. „Durch den Kanal laufen Abwasser und Regenwasser zum Klärwerk Taucha“, informiert er.
Durch ein solches 1000er Rohr (1 Meter Durchmesser) fließt das Regen- und Abwasser unter der B87 entlang.
Ein Teil des Mischwasserkanals liegt aktuell noch unter den Gleisen im Bereich der Endstelle. „Das ist nicht optimal. Wir werden diesen Kanal darum in den Straßenbereich verlegen“, sagt Mario Grünsel. Wenn die vorbereitenden Arbeiten erledigt sind, werden die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) darum ab 16. Mai die Straßenbahnstrecke von und nach Taucha für rund drei Wochen sperren. (Siehe Infokasten unten)
Foto: Nick Liebold
Bereits fertig ist laut den Wasserwerken die Trinkwasserleitung in der Leipziger Straße, also im Bereich der B87. Aktuell sind die Mitarbeiter der ausführenden Firma Dahlener Bau GmbH dabei, die Verlegung der Leitungen in der Portitzer Straße vorzubereiten. „Hier befindet sich die Trinkwasserleitung unter dem Fußweg. Auch das ist nicht optimal, weshalb die Leitung in den Straßenkörper eingebaut wird“, so Grünsel. Damit die Anwohner in der Zeit der Bauarbeiten trotzdem Wasser haben, wurde eine Interimsleitung verlegt.
Die Trinkwasserleitung unter dem Fußweg auf der Portitzer Straße wird in den Straßenraum verlegt.
Das Kopfsteinpflaster im Bereich des Straßenbahngleises wird erst 2023 beseitigt, wenn die Wendeschleife von der LVB saniert wird.
Generell sei man sehr gut im Zeitplan, so Mario Grünsel. Bislang gehe man davon aus, dass die Baustelle Anfang Juli an die Stadt Taucha übergeben werden kann, die dann mit den Straßenbauarbeiten beginnt. Unter anderem soll dabei die Portitzer Straße bis zum Trogbauwerk der Deutschen Bahn instand gesetzt werden. Im Bereich der Endstelle der Straßenbahn wird das Kopfsteinpflaster zwischen den Gleisen aber nicht beseitigt, teilt Marc Backhaus, Sprecher der LVB mit. „Im Jahr 2023 soll die Wendeschleife instand gesetzt werden, das heißt, dass wir dort in den Gleisbereich gehen und in dem Zuge dann auch das Pflaster gegen Asphalt ersetzen werden“, sagt er. Die Arbeiten würden lediglich die Wendeschleife betreffen, die eigentliche Haltestelle werde noch nicht angefasst. Die Herstellung der Barrierefreiheit ist ein oft genannter Wunsch der Tauchaer Bürger. „Dies ist aktuell für das Jahr 2027 terminiert, ab dann soll die gesamte Straßenbahnstrecke innerhalb Tauchas barrierefrei ausgebaut werden“, so Backhaus.
Straßenbahn-Sperrung vom 16. Mai bis 3. Juni Wegen der Bauarbeiten der Wasserwerke wird die Strecke der Straßenbahnlinie 3 in Taucha vom 16. Mai bis 3. Juni gesperrt. Zwischen Portitzer Allee und Taucha verkehren dann zwei Schienenersatzverkehr-Busse (SEV). Sie bedienen die Otto-Schmidt-Straße, die Theodor-Körner-Straße, die Freiligrathstraße und den S-Bahnhof Taucha. Die Endstelle wird nicht bedient. Wer von Taucha in dem Sperrzeitraum mit der Straßenbahn fahren will, muss also am Bahnhof in den SEV-Bus steigen und an der Portitzer Allee in die Straßenbahn wechseln. Vom 29. August bis 18. September kommt es dann erneut zu Änderungen auf der Linie 3: In diesem Zeitraum werden in Leipzig zwischen der Rostocker Straße und Teslastraße auf rund 350 Metern die Gleise gewechselt.
Noch bis Anfang Juli bauen die Wasserwerke auf der Leipziger Straße / B87. Danach beginnt der Straßenbau seitens der Stadt Taucha.
Die Umleitung aufgrund der Baustelle führen unter anderem durch die Sommerfelder und Windmühlenstraße. Die Anwohner der Nebenstraßen bekommen den Verkehr ebenfalls zu spüren, denn die Autofahrer suchen sich aufgrund des ständigen Staus neue Wege, um die überlasteten Ampeln an der Sommerfelder und Windmühlenstraße zu umgehen. Auch auf der Graßdorfer Straße staut sich der Verkehr zu den Stoßzeiten.
Wirkliche Maßnahmen dagegen könne man nicht ergreifen, heißt es aus dem Fachbereich Bauwesen der Stadtverwaltung Taucha. Die gesperrten Spuren an der Kreuzung zu öffnen, um diese für den abbiegenden oder geradeaus fahrenden Verkehr zu nutzen und so zumindest diesen Bereich zu entlasten, sei keine Option. Mit dieser Maßnahme werde nicht viel erreicht, zudem müsste dann die Ampelschaltung erneuert werden, was zusätzliche Kosten verursache, so das Argument der Verwaltung.
Dafür werde auf Wunsch der Anwohner in der Sommerfelder Straße in Kürze eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h ausgeschildert, um das Rasen in den verkehrsärmeren Zeiten zu unterbinden. Es ist also davon auszugehen, dass der neue Blitzer der Stadt auch dort zum Einsatz kommt. Auf der Windmühlenstraße gilt diese Beschränkung bereits seit Einrichtung der Umleitung, auch das Geschwindigkeitsmessgerät wurde dort schon eingesetzt.
Der Kreuzungsbereich wird ab Juli komplett umgebaut und neu aufgeteilt. Foto: Nick Liebold