Wie das gemeinsame Lernen und die Freizeitgestaltung funktionieren können, wie das pädagogische Personal mit den Herausforderungen der interkulturellen Prägungen umgehen kann und welche Chancen eine solche Konstellation bietet, zeigte im Hort Loberaue das mehrmonatige Projekt „Hallo Welt! Interkulturelle Kompetenzen in Kita und Hort“.
Den Hort Loberaue besuchen in den Schulwochen rund 300 Kinder, darunter nicht wenige mit Migrationshintergrund. Dass sich im Hort Kinder vieler Nationen bewegen, ist schon darin begründet, dass in der benachbarten Grundschule die offizielle DaZ-Klasse integriert ist.
Deutsch als Zweitsprache (DaZ) heißt es im Einzugsgebiet von Hort und Schule für Jungen und Mädchen zum Beispiel aus Afghanistan, Russland, Ukraine, Türkei, Libanon, Polen, Syrien oder dem Iran.
Im Rahmen des Projektes „Hallo Welt! Interkulturelle Kompetenzen in Kita und Hort“ mit dem Verein ARBEIT und LEBEN Sachsen e. V. konnten mehrere Dozenten und Dozentinnen gewonnen werden, die die 17 Fachkräfte und die Kinder in abwechslungsreichen Formaten mit den vielen Seiten der Interkultur in Berührung brachten.
Das letzte Projekt in 2023 führte der in Leipzig lebende Fotograf Mahmoud Dabdoub mit einer zehnköpfigen Kindergruppe durch. In einem Workshop konnten sie sich im Fotografieren ausprobieren, lernten mehr über Perspektiven, Bildbeschreibung, Formate kennen. Fast nebenbei erfuhren sie mehr über Mahmouds Herkunftsland – er war 1981 aus dem Libanon in die damalige DDR gekommen. Die Ausstellung mit den Fotos, die die Kinder selbst im Hort aufgenommen haben, wird derzeit für alle Kinder und Eltern zugänglich im Hort gezeigt.
„Doch mit dem Abschluss dieses Jahres ist erst ein Zwischenziel erreicht“, berichtet Hortleiter Marco Schönfelder. „Am Ende soll das Leitbild des Horts oder etwas Vergleichbares stehen!“ Deswegen wird die Zusammenarbeit mit dem Verein ARBEIT und LEBEN Sachsen e. V. fortgesetzt.
Für Mahmoud Dabdouds Workshop gab es dieses Jahr mehr Anmeldungen als Plätze. Wenn möglich, soll er deswegen 2024 wieder Teil des Programms sein.
Außerdem wird es weiterhin um die Fortentwicklung der interkulturellen Kompetenz der Erzieherinnen und Erzieher gehen und letztendlich um die Formulierung einer gemeinsamen Leitidee, der der Hort künftig folgen soll