„Sehr gefreut hat uns in Nordsachsen die Entscheidung der beiden zuständigen Minister Petra Köpping (SPD) und Christian Piwarz (CDU) zum Aufschub erneuter Kita- und Schulschließungen trotz Inzidenzzahlen über 100”, sagt der SPD/Grüne-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Heiko Wittig. Er hoffe nun einerseits auf das Sinken der Inzidenzzahlen und vor allem darauf, dass die Diskussion zu erneuten Schulschließungen nicht erneut geführt werden müsse. „Wir fordern die verantwortlichen Politiker in Bund und Land dringend auf, sich bei ihren Entscheidungen nicht allein an Infektionswerten zu orientieren”, so Wittig. Seiner Meinung nach seien viel mehr Impfquoten, Testmöglichkeiten und ganz besonders Krankenhauskapazitäten zur Versorgung von Infizierten von entscheidender Bedeutung.
„Bei tschechischen Verhältnissen müsste natürlich reagiert werden, nicht aber bei erhöhten Inzidenzen nur aufgrund vereinzelter genau lokalisierbarer Hotspots. Diese Forderung gilt übrigens nicht nur für den Bildungsbereich, sondern für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens”, so Wittig. Er befürchtet, dass der Corona-Ausbruch in einem einzigen Betrieb in Nordsachsen erneut die Inzidenz steigt und dann alle Kitas und Schulen im Landkreis ab 15. März geschlossen werden müssen. „Das kann auf gar keinen Fall richtig sein”, sagt er gegenüber nordsachsen24.de. Bund und Freistaat würden „leider nach wie vor ausdrücklich auf Inzidenzen” blicken. Die Ausnahmegenehmigung gab es laut sächsischer Allgemeinverfügung nur, weil es einen „konkreten Hotspot in dem Landkreis/der kreisfreien Stadt gibt, der mit dem Infektionsgeschehen an Schule und Kitas nicht zusammenhängt”. Diese Handhabe müsse beibehalten werden, so Wittig.