„Die in unserem Landkreis noch nie dagewesene hohe Zahl an Corona-Fällen zwingt uns leider dazu”, sagt Nordsachsens Landrat Kai Emanuel. „Wir müssen alle personellen Ressourcen unserer Behörde ausschöpfen, um die vom Land geforderte Kontaktermittlung innerhalb von 48 Stunden gewährleisten zu können. Mir ist klar, dass es dadurch zu Verzögerungen bei anderen Aufgaben kommt und Dienstleistungen nicht mehr wie gewohnt zur Verfügung stehen. Es bleibt uns aber keine andere Wahl. Wir können die Bürgerinnen und Bürger dafür nur um Verständnis bitten.”
Die Belastung für die Beschäftigten der Kreisverwaltung sei enorm, der saisonbedingt hohe Krankenstand sowie die Ausfälle durch Quarantänemaßnahmen würden die Lage zusätzlich verschärfen, so Landrat Emanuel, der sich auch wieder um externe Hilfe bemüht: „Elf befristet eingestellte Kontaktermittler werden gerade im Gesundheitsamt angelernt, Jobcenter und Arbeitsagentur haben Unterstützungspersonal abgeordnet, und ein Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr geht ebenfalls noch diese Woche raus.”
Sollten die Corona-Zahlen weiter steigen, sei deren Bewältigung nach dem herkömmlichen Verfahren nicht mehr leistbar und eine Priorisierung der Fälle nach vereinfachten Abläufen unabdingbar, so der Landrat. Laut Robert-Koch-Institut lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Nordsachsen am Donnerstag (11.11.) bei 457,3 – in etwa eine Verdreifachung innerhalb von zwei Wochen.