Bis 2053: DHL und Mitteldeutsche Flughafen AG verlängern Partnerschaft | nordsachsen24.de

Bis 2053: DHL und Mitteldeutsche Flughafen AG verlängern Partnerschaft

DHL-Flugzeuge im Hangar des European Air Terminal (Drehkreuz Leipzig). (Foto: Daniel Große)
DHL-Flugzeuge im Hangar des European Air Terminal (Drehkreuz Leipzig). (Foto: Daniel Große)
DHL-Flugzeuge im Hangar des European Air Terminal (Drehkreuz Leipzig). (Foto: Daniel Große)
DHL-Flugzeuge im Hangar des European Air Terminal (Drehkreuz Leipzig). (Foto: Daniel Große)
DHL-Flugzeuge im Hangar des European Air Terminal (Drehkreuz Leipzig). (Foto: Daniel Große)

Die Mitteldeutsche Flughafen AG kann aufatmen: Der Vertrag mit DHL wurde nun vorzeitig um weitere 15 Jahre bis 2053 verlängert.

Die Mitteldeutsche Flughafen AG ist stark defizitär - Medienberichten zufolge klaffe bei den Flughäfen Leipzig-Halle sowie Dresden eine Finanzierungslücke von 146 Millionen Euro. Eine Insolvenzgefahr bestehe aber nicht, vor allem weil der Freistaat Sachsen aus Prestigegründen am Flughafen Dresden festhalten will und ihn daher trotz deutlich weniger Passagierzahlen als in Leipzig künstlich am Leben hält. In Leipzig-Halle dominiert vor allem der Frachtverkehr durch das DHL Drehkreuz. Für selbiges wurde nun eine Verlängerung erreicht.

Kern der Vertragsverlängerung ist wohl eine Vereinbarung über höhere Gebühren. Nach Informationen der Deutschen Verkehrs-Zeitung (DVZ) müsse DHL künftig 12 Millionen Euro mehr pro Jahr an die Mitteldeutsche Flughafen AG zahlen. Ein Großteil entfalle auf die so genannten Landeentgelte, für allem für Nachtlandungen. Auch Entgelte für Enteisungen von Flugzeugen und Gebühren für Infrastrukturleistungen sollen steigen. Bislang erhalte die Flughafen-AG von DHL rund 61 Millionen jährlich. Stimmen die Angaben der DVZ, würde dieser Betrag auf 73 Millionen Euro pro Jahr steigen - ein Plus von knapp 20 Prozent. Weder DHL noch die Mitteldeutsche Flughafen AG äußerten sich bislang zu Details.

Der vorzeitig verlängerte Vertrag zwischen DHL und der Mitteldeutschen Flughafen AG sei am heutigen 31. Juli 2024 unterzeichnet worden. Gefeiert wurde dies mit einem Pressetermin am Vormittag. Hier bestätigte der DHL-Vorstandsvorsitzende Tobias Meyer auch die Kostensteigerung von etwa 20 Prozent, ohne näher auf Details einzugehen.

DHL trage mit der Vertragsverlängerung wesentlich zur wirtschaftlichen Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Flughafens Leipzig/Halle sowie der Region bei, heißt es in einer Mitteilung. Darüber hinaus werde der Konzern in den nächsten Jahren am Ausbau der Vorfelder festhalten und seine Verbundenheit zum Standort in Schkeuditz bekräftigen.

Ministerpräsident Michael Kretschmer und DHL-Vorstand Tobias Meyer. (Foto: Daniel Große)
Ministerpräsident Michael Kretschmer und DHL-Vorstand Tobias Meyer. (Foto: Daniel Große)
Ministerpräsident Michael Kretschmer und DHL-Vorstand Tobias Meyer. (Foto: Daniel Große)
Ministerpräsident Michael Kretschmer und DHL-Vorstand Tobias Meyer. (Foto: Daniel Große)
Ministerpräsident Michael Kretschmer und DHL-Vorstand Tobias Meyer. (Foto: Daniel Große)

Tobias Meyer, Vorstandsvorsitzender der DHL Group bekräftigte: „Das DHL Drehkreuz Leipzig ist ein wichtiger Motor für die Wirtschaft Mitteldeutschlands. Wir begrüßen die Verlängerung des Rahmenvertrages, der uns Planungssicherheit gibt, weitere Investitionen in den Standort ermöglicht und langfristige Sicherheit für die Arbeitsplätze am Drehkreuz bedingt. Auch wenn wir nunmehr bereits in der Restlaufzeit des Altvertrages deutlich höhere Entgelte zahlen, ist das Ergebnis wirtschaftlich tragfähig. Wir bedanken uns ausdrücklich bei der sächsischen Landesregierung für das kontinuierlich starke Engagement für den Standort. Gleichzeitig hoffen wir, dass die MFAG ihre Strukturprobleme erfolgreich bewältigt und sich auch das Geschäft jenseits von DHL positiv entwickelt”, so Meyer weiter. Die Entwicklung von DHL am Standort
Schkeuditz sei eine Erfolgsgeschichte und der Konzern hoffe auf eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit allen beteiligten Partnern.

Auch der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer war anwesend. Er sei stolz auf das DHL-Drehkreuz Leipzig, das eine sächsische Erfolgsgeschichte sei. Innerhalb von nur 16 Jahren sei der Flughafen Leipzig/Halle zu einem der weltweit wichtigsten Zentren für Luftfracht gewachsen. „Der Freistaat Sachsen hat sich für die Ansiedlung des Drehkreuzes im Jahr 2008 erfolgreich eingesetzt; heute haben wir eine langfristige Perspektive für weitere Investitionen am Logistikstandort Leipzig geschaffen. Die verlängerte Partnerschaft mit DHL stellt sicher, dass Sachsen im zunehmenden internationalen Handel eine führende Rolle spielen wird”, so Kretschmer.

Blick Richtung Zukunft: DHL verlängerte den Vertrag mit der Mitteldeutschen Flughafen AG. (Foto: Daniel Große)
Blick Richtung Zukunft: DHL verlängerte den Vertrag mit der Mitteldeutschen Flughafen AG. (Foto: Daniel Große)
Blick Richtung Zukunft: DHL verlängerte den Vertrag mit der Mitteldeutschen Flughafen AG. (Foto: Daniel Große)
Blick Richtung Zukunft: DHL verlängerte den Vertrag mit der Mitteldeutschen Flughafen AG. (Foto: Daniel Große)
Blick Richtung Zukunft: DHL verlängerte den Vertrag mit der Mitteldeutschen Flughafen AG. (Foto: Daniel Große)

Entstanden sei die Vertragsverlängerung in beiderseitigem Interesse, so Kretschmer. DHL-Vorstand Tobias Meyer erwähnte vorher die teils schwierigen Verhandlungen mit der Mitteldeutschen Flughafen AG. Kretschmer sei es gewesen, der DHL am Verhandlungstisch gehalten hätte, darum sei speziell ihm zu danken, so Meyer. Er erinnerte auch erinnerte an den September 2005, als DHL und der Freistaat Sachsen sich erstmals auf eine Zusammenarbeit verständigt hätten. Das Drehkreuz in Schkeuditz sei nun der größte operative DHL-Standort weltweit. In der Corona-Zeit, als quasi alles still stand, sei er für mehrere Wochen der verkehrsreichste Flughafen Deutschlands gewesen, unter anderem auch, weil von hier aus die ersten Impfstoffe in die Welt geflogen wurden.

Michael Kretschmer erinnerte an die Erfolgsgeschichte des Flughafens. 7000 Menschen arbeiten für DHL, insgesamt rund 13.000 Arbeitsplätze gebe es am gesamten Flughafen. Er wisse aber auch um die Probleme, die solch ein Flughafen bereite. „Ich kann den Menschen nicht den Lärm nehmen. Aber Ihnen allen versichern, dass wir dies wissen und uns darum kümmern, dass Ihre Interessen auch gesehen werden”, so Kretschmer. Generell sei die Ansiedlung von DHL existenziell wichtig, um „hier in Sachsen unseren Wohlstand sichern zu können”. Für DHL sei die 24/7-Verfügbarkeit von unschätzbarem Wert, so Tobias Meyer: „Das ist ein essentieller Faktor, den wir unbedingt brauchen. Wenn das nicht funktioniert, wäre das für uns ein Beinbruch.”


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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