Im Kreuzungsbereich B87 / Portitzer Straße gehen die Bauarbeiten der Leipziger Wasserwerke langsam dem Ende entgegen. Nach aktuellen Planungen soll die Stadt Taucha ab 11. Juli die Baustelle übernehmen und sich dem Straßenbau widmen. Bis Ende Dezember wird zuerst auf der B87, dann auf der Portitzer Straße die Verkehrsführung geändert sowie die Straße instand gesetzt. Am Dienstag gab es eine Bürgerversammlung dazu.
Rund 30 Bürger folgten am Dienstagabend der Einladung der Stadt Taucha in die Kulturscheune auf dem Schloss Taucha. Aufgrund der Übernahme der Baustelle an der Portitzer Straße wollte die Stadtverwaltung in einem Bürgerdialog zum einen die Umleitungsführung erklären und zum anderen Gelegenheit zum Gespräch geben. Bürgermeister Tobias Meier, der Fachbereichsleiter Bauwesen Helge Zacharias, Ordnungsamtsleiter Jens Rühling, Bauhof-Chef Marco Haferburg sowie Manuel Burke vom Fachbereich Bauwesen waren anwesend. Seitens des Landratsamtes und den Wasserwerken waren keine Gesprächspartner für die Bürger zugegen - hier habe es im Vorfeld Absagen gegeben, so Helge Zacharias.
Die anwesenden Rathausmitarbeiter erklärten den aktuellen Stand der Dinge. Demnach werde die Stadt am 11. Juli ihren ersten Bauabschnitt beginnen. Dieser befinde sich auf der B87 zwischen Windmühlenstraße und Ampelkreuzung bis zur Portitzer Straße, Einmündung Lindnerstraße. Bis 28. Oktober soll dieser erste Bauabschnitt dauern. Erst danach würde die Portitzer Straße von der Kreuzung kommend bis etwa zur Hausnummer 18 (bzw. gegenüber Hausnummer 1) gesperrt. Vom Kaufland kommend kann man also ab 28. Oktober nicht mehr über die Portitzer und Lindnerstraße fahren. Die Umleitung führt dann über die Graßdorfer Straße. Anwesende Bürger befürchteten dann den Bahnübergang als weiteren Staupunkt - ein Umstand, der aktuell schon zu beobachten ist. Eine Änderung der Fahrpläne der S- und Regionalbahnen sei aber nicht möglich, da diese über Monate hinweg terminiert seien. Dieser zweite Bauabschnitt dauert nach aktuellen Planungen bis 23. Dezember dieses Jahres.
Ausgeführt werden die Arbeiten vom Unternehmen Reif Baugesellschaft aus Leipzig. Die Firma erhielt den Zuschlag nach einer Ausschreibung, an der sich vier Unternehmen beteiligt hatten. Die Angebotssumme beläuft sich auf etwas mehr als 1,1 Millionen Euro.
Das Verkehrskonzept sieht analog zur bestehenden Variante eine großräumige Umleitung über B2, S4, B107 und B6 vor. Zudem wurde eine innere LKW-Umleitung über Pönitz und Liemehna zur B2 und S4 eingerichtet. Die Realität hat hier die Stadtverwaltung Taucha aber bereits eingeholt, denn einen Tag nach der Bürgerversammlung wurde seitens des Landratsamtes mitgeteilt, dass die Straße zwischen Taucha und Pönitz von August bis September gesperrt wird und so diese Umleitung zumindest in der genannten Zeit nicht zur Verfügung steht.
Die innerstädtische Umleitung führt weiterhin über die Windmühlenstraße und die Sommerfelder Straße sowie oberhalb der B87 über die Portitzer, Lindner-, Süd- bzw. Freiligrathstraße.
Ob die beantragten Veränderungen tatsächlich kommen, hänge vom Landratsamt ab, das letztlich die Genehmigungen dafür ausstellt. Bislang sei es meist so gelaufen, dass die Verkehrsordnungsbehörde des Landkreises die Anträge ablehnt - und das ohne Begründung. Die Freigabe weiterer Fahrspuren an der Kreuzung schließe die Verkehrsbehörde weiterhin aus, weil Baustellenein- und -ausfahrten zu sichern seien und weil Baufahrzeuge die größeren Schleppkurven benötigen würden. Ein grüner Rechtsabbiegepfeil aus Richtung Sommerfelder Straße sei ebenfalls nicht möglich. Der vorhandene Grünpfeil an der stationären und derzeit stillgelegten Ampel werde noch verdeckt. Hier sei es immer wieder zu Verwechslungen gekommen. Die mobile Baustellenampel sei zu beachten, an der befindet sich kein Rechtabbiegepfeil.
Generell wolle die Stadtverwaltung weiter die Verkehrsbehörden und Polizei einbinden, um verstärkte und kontinuierliche Verkehrskontrollen insbesondere während der Nachtstunden durchzuführen. Vor allem in der Windmühlenstraße soll dies geschehen, weil diese durch ihre Geradlinigkeit und den intakten Asphalt zum Rasen einlädt. LKW-Fahrer sollen kontrolliert und abgestraft werden, um eine Einfahrt von der B87 in die Windmühlenstraße zu verhindern.
Helge Zacharias von der Stadtverwaltung sagte im Anschluss, er habe eine konstruktive und positive Veranstaltung erlebt. „Wir müssen nun sehen, dass so viele der angesprochenen Maßnahmen wie möglich durch die Verkehrsbehörde bestätigt werden”, meinte er.