Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und auch im PartheBad Taucha kehrt langsam Ruhe ein. Doch bevor die kalte Jahreszeit das Freibad erreicht, laufen hinter den Kulissen wichtige Arbeiten zur Winterfestmachung. Badleiterin Maria Schindler gibt Einblick in die umfangreichen Maßnahmen, die notwendig sind, um die Anlage auf den Winter vorzubereiten.
„Der erste Schritt ist, die Chlorgasanlage außer Betrieb zu nehmen“, erklärt Maria Schindler. „Wir bauen die Ventile ab und belüften die Leitungen mit Stickstoff, um sie zu trocknen. Jede Feuchtigkeit, die vom Chlorgas in den Leitungen bleibt, könnte anfangen, grün zu werden und sich in Form von Chlorbutter festzusetzen.“ Damit das nicht passiert, werden die Ventile demontiert und zur Wartung geschickt. „Neue Membranen und Dichtungen kommen rein, damit die Anlage im nächsten Jahr wieder einwandfrei funktioniert“, so Maria weiter.
Nachdem die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Chlorgasanlage abgeschlossen sind, beginnt das Team mit der Arbeit an den Schmutzbehältern und Filtern. „Wir reinigen insgesamt fünf Behälter“, so Maria Schindler. Darunter fallen zwei Vorlagebehälter, ein Behälter für das Spülwasser, ein Behälter zur Aufbereitung des Spülwassers und ein Schlammwasserbehälter. Maria: „Im Schlammwasserbehälter sammelt sich alles, von Haaren über Haargummis bis hin zu Kaugummis und allgemeinem Schmutz. Es ist wirklich sehr eklig und riecht intensiv. Man kann sich das wie einen Duschabfluss vorstellen – nur mal 100.000.“ Wohl aus diesem Grund ist jener Behälter als letztes dran. Auch hier wird ordentlich gespült und der Schmutz in den Abwasserkanal geleitet.
Doch damit nicht genug. Auch die chemischen Anlagen des Bads werden winterfest gemacht. „Wir klemmen die Chemikalien wie Natronlauge und Flockungsmittel ab und pusten auch diese Leitungen trocken“, erläutert Schindler weiter. Auch die Filter der Anlage, insgesamt sechs an der Zahl, müssen gründlich gereinigt werden. „Jeder Filter wird dreimal gespült, und jeder Spülgang dauert etwa 25 Minuten. Dafür nutzen wir Wasser aus dem Schwimmerbecken. Es wird kaum Frischwasser für die Reinigungsarbeiten verwendet“, so die Badleiterin.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Wintervorbereitung ist die Pflege der Rinnengitter, die rund um die Becken liegen. „Die Rinnengitter werden sauber gemacht und für den Winter eingelagert, damit sie im nächsten Jahr wieder genutzt werden können“, erklärt Schindler.
Interessanterweise bleibt ein Teil des Wassers in den Becken während des Winters erhalten. „Das hat einen wichtigen Grund“, sagt Schindler. „Im Schwimmerbecken haben wir Flutklappen. Wenn der Grundwasserspiegel höher ist als die Flutklappen, läuft uns Wasser ins Becken. Außerdem könnte der Druck von unten das Wasser hochdrücken und die Schweißnähte im Edelstahlbecken reißen lassen. Der Wasserdruck von innen gleicht das aus, daher bleibt das Wasser drin.“
Eine Frage, die sich immer wieder viele Besucher des PartheBads stellen: Wie kann die schöne Anlage im Winter genutzt werden. Vielleicht als Eislaufbahn? Auch darauf hat Maria Schindler eine klare Antwort: „Rund um die Becken bleibt immer etwa zwei Zentimeter Luft. Das Wasser gefriert also nicht vollständig. Je mehr Menschen dann auf dem Eis sind, desto instabiler wird es. Darum können wir im Winter leider kein Schlittschuhfahren anbieten.“
Die umfangreichen Arbeiten sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein. „Wir sind nahezu täglich hier, um sicherzustellen, dass alles bereit für den Winter ist“, betont Maria Schindler. Dank dieses Engagements kann das PartheBad im nächsten Jahr wieder ohne Probleme in die Freibadsaison starten.
Die Saison 2024 war ein voller Erfolg, wie Maria Schindler sagt: „Unsere Gäste konnten die Badesaison in vollen Zügen genießen, und wir verabschieden uns nun sehr zufrieden in die Winterpause“, resümiert sie. Besonders die herrlichen Badetage im August und in der ersten Septemberwoche, als die Temperaturen über 30 Grad Celsius erreichten, zogen viele Besucherinnen und Besucher ins Tauchaer Freibad.
Ein Höhepunkt der Saison war der 30. Juli, als das Bad mit 1.802 Gästen einen neuen Tagesrekord aufstellte. „Solche Sonnentage haben uns geholfen, in den drei Monaten, in denen das Bad geöffnet war, insgesamt 43.648 Badegäste zu begrüßen“, freut sich Schindler. Besonders stolz ist sie auch auf die Feier zum 100-jährigen Jubiläum des PartheBads am 10. August, die ein Highlight der Saison darstellte. „Es war ein unvergesslicher Tag, der uns noch einmal zeigte, wie wichtig Freibäder als Orte der Erholung und Gemeinschaft sind.“
Ein großes Dankeschön richtet sie an alle, die „sich an die Regeln gehalten und zum friedlichen Miteinander beigetragen haben.” Mit Vorfreude blicke man nun auf die kommende Saison 2025.