Die städtische Gesellschaft WOTa plant in diesem Jahr keine investiven Maßnahmen. Stattdessen liegt der Fokus auf der Instandhaltung und der Gewinnung von Mitarbeitern.
Gleich vier neue Mitarbeiter beginnen in diesem Jahr ihre Beschäftigung bei der städtischen Wohnungsgesellschaft WOTa. Teilweise auch, weil die Vorgänger in den Ruhestand gehen. Für eine kleine Verwaltung ein durchaus größerer Akt, sagt Geschäftsführer Gunnar Simon. „Angesichts der in vielen Branchen angespannten Personallage ist es nicht einfach, sofort die Nachfolge zu regeln”, meint er. Erst kürzlich konnte aber mit Oliver Pallas ein neuer Mitarbeiter für die Wohnungsverwaltung, mit Simone Seibt eine neue Kollegin für den kaufmännischen Bereich und mit Steven Schönburg ein neuer technischer Sachbearbeiter gefunden werden. Derzeit sind noch eine Teilzeitstelle im kaufmännischen Bereich sowie eine Teilzeitstelle im Hausmeister-Bereich zu besetzen. Für das PartheBad sucht die Gesellschaft noch einen Fachangestellten für Bäderbetriebe und hat im gleichen Berufsbild auch einen Ausbildungsplatz zu vergeben. Auch Rettungsschwimmer und Kassierkräfte werden für das Familienbad noch gesucht.
Mit einer Leerstandsquote von 2,5 Prozent der marktaktiven Wohnungen herrscht bei der WOTa fast Vollvermietung. Generell müsste neuer Wohnraum geschaffen werden, um der steigenden Nachfrage, vor allem nach bezahlbaren Drei- und Vierraumwohnungen gerecht werden zu können. Aus eigenen Mitteln eine schwierige Angelegenheit für die Gesellschaft. Es fehlt Geld, weil geplante Wohngebiete länger auf sich warten lassen. Der so genannte Partheblick liegt vorerst auf Eis, weil im Stadtrat kein Konsens herrscht. Bereits 2021 warnte die SPD-Fraktion im Stadtrat vor einer Finanzlücke , wenn das Wohngebiet nicht komme.
Die Herrichtung von bestehenden Wohnungen, sei aus Eigenmitteln nicht immer sofort machbar. „Aktuell stehen in der Thomas-Mann-Straße 1 bis 33 rund 20 Wohnungen leer. Hier sind Mieter nach 40 Jahren und mehr ausgezogen. In einigen Wohnungen haben wir entsprechend noch Kohleöfen oder Nachtspeicheröfen. Diese Wohnungen herzurichten koste pro Wohnung mehrere 10.000 Euro, so Simon. „Daher bleiben diese Wohnungen leider erst mal leer, bis es eine Nachsanierung geben kann”, sagt der Geschäftsführer. Auch Wohnungen in der Marktstraße würden dazu zählen. Jährlich werden bei der WOTa durchschnittlich 75 Wohnungen nach Herrichtung neu vermietet.
Ein weiteres Thema sei die laufende Instandhaltung von Wohnungen, also etwa bei Heizungs- oder Wasserhavarien und ähnlichem. Geplante Instandhaltungsmaßnahmen seien unter anderem Fassadensanierungen in der Theodor-Körner-Straße 1 bis 11 , 10 bis 16 sowie 13 bis 23. Hier würden Löcher in der Fassade geschlossen, die Dachkästen ausgebessert und letztlich die Fassade neu gestrichen. Die Außenanlagen an den Objekten Leipziger Straße 109 und 109a sowie Friedrich-Engels-Straße 51 und 51 erfahren eine Aufwertung, kündigt Gunnar Simon weiter an. Außerdem soll im Innenhof der Leipziger Straße 65 bis 67 ein neues Fahrradhaus errichtet werden. Und am neuen Spielplatz in der Zwickschen Siedlung werden Fahrradständer sowie Bänke ergänzt. Zudem werden in diesem Jahr Gebäude identifiziert, an denen noch Balkone nachgerüstet werden könnten. Die Planungen und Beantragung der Baugenehmigung sollen in diesem Jahr vorangetrieben werden, damit „unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit ab 2025 der Bau von Balkonanlagen erfolgen kann”, so Simon.
Ein weites Feld sei die Planung der Alternative für die Wärmeversorgung der Objekte. Fokus liege hier auf den Siedlungen, die 99 Prozent der Bestände abdecke. Für die Einzelobjekte Marktstraße, Windmühlenstraße und Lindnerstraße müssten ebenso Lösungen gesucht werden. All dies komme aber erst zum Tragen, wenn die kommunale Wärmeplanung der Stadtverwaltung abgeschlossen sei. Energetisch umgerüstet werden muss auch das Ärztehaus Bogumils Garten. Und für das Verwaltungsgebäude der WOTa am Kirchplatz 4 sei eine Photovoltaik-Anlage geplant.
Ein weiteres Projekt ist das Wohngebiet Bergstraße in Plösitz. Hier werden für die Grundstücke noch Käufer gesucht. „Wir sind frohen Mutes, das umsetzen zu können”, so Simon. Bis zum Sommer soll der Satzungsbeschluss für das Wohngebiet Waldblick durch den Stadtrat verabschiedet werden. In der Januar-Sitzung wurde die erneute Auslegung beschlossen, mehr dazu in Kürze. Zumindest geplant würden rund 70 neue Wohnungen, die auf der Friedrich-Ebert-Wiese, begleitend zum künftigen Festbau der Grundschule 3 entstehen sollen. Auch hier würden die Vorbereitungen anlaufen.
Für das Sport- und Freizeitzentrum an der Kriekauer Straße steht eine Erweiterung an. Auf dem Platz vor der Kegelbahn könnte ein Angebot für eine neue sportliche Ausrichtung oder eine andere Gestaltungsmöglichkeit im Sinne der Freizeitgestaltung und des Breitensports geschaffen werden. Hier erfolgen Planungen, um die Entwicklung des Sports in der Parthestadt für die kommenden Jahre begleiten zu können.