Tauchscher: Von Freitag bis Sonntag ist Stadtfest in Taucha | nordsachsen24.de

Foto: Die Organisatoren: Veranstalter Bernd Hochmuth, Moderator Roman Knoblauch, Heimatvereins-Chef Hartmut Nevoigt und Bürgermeister Tobias Meier (v.l.)

Wer den Tauchscher nicht kennt, dem sei hier eine kleine Zusammenfassung gegeben: Drei Tage lang stehen Bands, Einzelkünstler und DJs auf den Bühnen, präsentieren sich Vereine und Unternehmen, gibt es Rummel und allerlei Kulinarisches. Alles getragen von einer engagierten Bürgerschaft, ohne die der Tauchscher nicht das wäre, was er ist: Ein Stadtfest von und für unsere Stadt. Ein Beispiel dafür ist der Sparkassen-Tauchscher-Stadtlauf, der am Freitag zum 18. Mal vom Leichtathletik-Club (LC) Taucha organisiert wird. Eine Anmeldung ist noch möglich . Am Freitag öffnet das Meldebüro um 16 Uhr in der Mehrzweckhalle. Hier gibt es die Startunterlagen und auch Nachmeldungen sind noch möglich. Die Startunterlagen für die Alterklassen U8 (1km), U10 und U12 (2,5km) werden vor der Mehrzweckhalle im Sparkassen-Bereich der Siegerehrung ausgegeben, so der LC Taucha auf seiner Website. Die Parkmöglichkeiten im Stadtgebiet sind eingeschränkt, es stehen aber Parkplätzr am Sport- und Freizeitzentrum Kriekauer Straße zur Verfügung. Mit über 80 Helfern ist der LC Taucha am Freitag im Einsatz - ein Engagement, das nur von städtischer Seite nicht zu leisten wäre.

Ebenfalls sportlich wird es ab etwa 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle, wo das Nachtvolleyballturnier der TSG 1861 Taucha stattfindet. Zuschauen ist natürlich möglich. Die Anmeldung ist bereits beendet. „Wir haben zehn Männer-Teams und sechs Frauen-Teams”, sagt Benjamin Stehr vom Verein. Bis etwa 2 Uhr wird dann um den Siegerpokal, Urkunden und kleine Preise gebaggert, gepritscht und gesprungen. „Für die Männer gibt es die obligatorische Kiste Bier, die Damen bekommen ein kleines Geschenk-Set”, verrät Benjamin Stehr. Gemeinsam mit seinem Vater Peter und vielen Helfern aus dem Verein organisiert er das Nachtvolleyballturnier. Etwa ein Handvoll Helfer genügen am Freitag, um das sportliche Event durchzuführen. Seit vergangenem Jahr ist auch eine Mannschaft der Stadtverwaltung Taucha dabei, worauf die Organisatoren sehr stolz sind.

Einen kleinen Sprint hat Roman Knoblauch am Freitag vor sich: Der Moderator von Radio Leipzig ist Tauchaer und als solcher seit vielen Jahren auf der Tauchscher-Bühne präsent, um Programmhöhepunkte anzukündigen oder selbst Musik aufzulegen. Durch die Baustelle auf der Geschwister-Scholl-Straße und die Straßensperrungen für den Stadtlauf gleicht seine Anreise aus dem Leipziger Radiostudio zur Festwiese einem kleinen Hürdenlauf. Hat er es dann geschafft, eröffnet er um 19 Uhr den Tauchscher. „Darauf freue ich mich sehr, mit den Tauchaern in das lange Wochenende zu starten ist eine tolle Sache. Diesmal wollen wir besondere Menschen auf die Bühne holen und vorstellen, die sich besonders engagieren. Vereine wie die SG Taucha 99 etwa”, so Knoblauch. Dazu werden auch die Linedancer zu erleben sein, es gibt den traditionellen Fassbieranstich. Zudem sollen Sponsoren des Tauchschers präsentiert werden.

Und noch ein paar letzte Sätze zum Sport: Erstmalig findet am Sonnabend ab 14 Uhr der Tauchaer Grundschul-Cup statt. Dieser ist die Fortsetzung des bisherigen sportlichen Wettkampfes mit dem ehemaligen DDR-Moderator Gerhard Adolph, besser bekannt als „Adi”. Der gebürtige Hallenser ist mittlerweile 85 Jahre. Dazu kommt, dass mit der Sportsendung des DDR-Fernsehens „Mach mit, mach's nach, mach's besser” heute kaum noch jemand etwas anzufangen weiß. Darum gibt's nun Staffelspiele für die Tauchaer Grundschüler. „Sie kämpfen um den Wanderpokal des Bürgermeisters. Wir haben hier Elemente aus der Kinder-Leichtathletik kombiniert. Der Fokus liegt auf Bewegung und dem Teamgedanken”, sagt Uwe Kleine vom LC Taucha. Mitmachen könnten Kinder der zweiten bis vierten Klassen, die Anmeldungen laufen über die Schulen.

Zum enviaM Städtewettbewerb soll Taucha wieder gemeinsam in die Pedale treten. Auf der Bühne an der Grundschule Am Park stehen ein Erwachsenen- und ein Kinderfahrrad für die Teilnehmer bereit. Innerhalb von sechs Stunden gilt es, so viele Kilometer wie möglich zu erradeln. Im vergangenen Jahr reichten die Unternehmen enviaM und MITGAS rund 47.100 Euro an gemeinnützige Vereine in der Region aus. In Taucha wird der Wettbewerb vom LC Taucha und der SG Taucha 99 organisiert. Jeder könne dabei sein und mit fünf bis 10 Minuten Fahrzeit einige Kilometer für Taucha sammeln. Mit der Gewinnprämie sollen die Anschaffung von Trainingsgeräten für die Ersteinrichtung der neuen Turnhalle der Oberschule Taucha sowie die Anschaffung von Alkoholrauschbrillen finanziert werden. Die Brillen sollen das Gefahrenpotential von Alkohol verdeutlichen. Sie sollen in Absprache mit der Stadt Taucha für Präventionsmaßnahmen im Kinder und Jugendbereich eingesetzt werden.

Auch in diesem Jahr gibt es für fast alle musikalischen Interessen ein Angebot. Angefangen bei DJs bis hin zur Live-Musik. Allerdings, so Bernd Hochmuth, der mit seiner Agentur seit 15 Jahren den „Tauchschen” gemeinsam mit der Stadt organisiert, sei es immer schwieriger, bezahlbare Künstler zu bekommen. „Viele Künstler, die man noch vor zehn Jahren präsentiert hat, kommen langsam ins Alter. Zudem gehen die Produktionskosten durch die Decke, gleichzeitig gibt es für diese Firmen, aber auch Caterer und Schausteller immer weniger Personal. Wir sind gerade in einem tiefgreifenden Wandel begriffen”, sagt der Veranstalter. Natürlich ließe sich viel am Computer machen und DJs seien gerade für das jüngere Publikum auch wichtig. Handgemachte Live-Musik, wie sie in diesem Jahr von den Bands Bona Parthe, Nightfever und da capo kommen, sei aber dennoch durch nichts zu ersetzen.

Trotz der finanziellen Herausforderungen, vor denen der Tauchsche in jedem Jahr stehe, solle weiterhin kein Eintritt erhoben werden. „Diese Situation hatten wir früher, als der Gewerbeverein und der Heimatverein um das beste Angebot konkurrierten. Auf einige Veranstaltungen kam man nur mit Eintrittsgeldern, es gab unterschiedliche Preise für die Getränke. Das ging irgendwann nicht mehr”, so Bernd Hochmuth. Seitdem hätte sich der Tauchscher ohne Eintritt enorm entwickelt. Unterschiedliche Preise für Getränke und Speisen entlang der verschiedenen Veranstaltungsorte gebe es nicht mehr. Für dieses Jahr hätte man erreicht, dass die Preise stabil blieben.

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Die Absicherung des Stadtfestes mit Sponsoren ist für die Stadt ein legitimes Mittel, sagt Bürgermeister Tobias Meier. „Das Fest lebt durch diese finanzielle Stützen. Sie sichern das Fest wirklich ab und wir wollen noch mehr Firmen anspornen, sich hier einzubringen und letztlich einem großen Publikum zu präsentieren”, so Meier weiter. Auch der Konsum der Besucher sichere letztlich das Fest und die erneute Teilnahme von Caterern und Schaustellern. „Wer er sich leisten kann, den bitten wir also, sein Geld hier auszugeben und die Rucksäcke leer zu lassen”, sagt das Stadtoberhaupt.

Am Ende sei der Tauchsche kein Stadtfest wie man es von anderen Städten kennt. „In manchen Städten organisiert die Stadt etwas. Bei uns sind es vor allem die Vereine und viele Bürger, die sich einbringen, oft unter dem Radar. Durch den Zuzug der vergangenen Jahre hat sich das Wir-Gefühl ein wenig verändert. Ich glaube, wir müssen das Menschen wieder das Gefühl geben, dass wir nicht nur ein Stadtfest sind, sondern dass wir eben hier ein Tauchscher haben”, sagt Moderator Roman Knoblauch. Er wolle sich zurück besinnen auf die Anfangszeit, den Zusammenhalt und auch Neu-Tauchaern zeigen, was es eigentlich bedeutet, ein „Tauchscher” zu sein und so ein Fest zu organisieren. Der Zuzug bringe aber auch neues Engagement, wie Hartmut Nevoigt vom Heimatverein sagt. „Wir haben die steigende Überalterung im Verein ausgebremst. Viele junge Frauen sind dazu gekommen mit neuen Ideen. Das spiegelt sich auch zum Tauchscher wieder”, sagt er.

Viel Nachfrage von Vereinen und Unternehmen gebe es, beim diesjährigen Festumzug am Sonntag wieder dabei zu sein. Die Ankündigung, einen Teil der Umzugsstrecke aus Sicherheitsgründen mit Drängelgittern abzusperren, habe keine Auswirkung auf die Anmeldungen gehabt. „Wir haben die Anforderungen geändert, die Teilnehmer müssen Sicherungsposten dabei haben, zusätzlich haben wir selbst auch Sicherheitsleute im Einsatz, so Hartmut Nevoigt. Neu sei diesmal, dass Moderator Roman Knoblauch nicht an der Sparkasse moderieren kann - er ist für eine andere Veranstaltung im Einsatz. Stattdessen wolle jemand aus dem Heimatverein die Wagen und Bilder ankündigen. Am Markt steht diesmal auch Moderator und DJ Roland Kohler nicht zur Verfügung, insofern bleibt es bei einer Moderationsstelle.

Aufpassen wolle der Heimatverein diesmal, dass der Festumzug nicht so auseinander gezogen wird wie im vergangenen Jahr. Inhaltlich bleibe einiges gleich: Max Laube führt den Zug mit Megaphone an, dahinter folgen die Feuerwehr und der Spielmannszug sowie die Tauchaer Mandanindianer. Auch bei „Frau Parthe” gibt es keine Änderung: Die 38-jährige Tauchaerin Anita Müller wird als Wahrzeichen auf einem Wagen durch die Stadt fahren.

Ein fester Bestandteil des Tauchscher-Programms ist auch der Seniorennachmittag am Freitag von 14 bis 16 Uhr. Drei Partner sorgen in diesem Jahr dafür, dass die ältere Bürgerschaft beim Tauchscher auch auf ihre Kosten kommt: Die Pflegeheime Parkblick und Am Veitsberg sowie das Unternehmen Helfer hilft immer . Letztgenannter wird neun Autos im Stadtgebiet im Einsatz haben, um die Senioren zur Festwiese zu bringen. Außerdem hat Inhaber Ronald Helfer für die Senioren Kuchen besorgt.

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Macher, Organisatoren, Schausteller, Caterer und Ehrenamtler wünschen sich eins: Dass es ein friedliches und wunderbares Stadtfest wird. Leisten wir als Tauchaer Bürgerschaft unseren Beitrag dazu! Freunde und Bekannte treffen, mit den Nachbarn schwatzen, dem Bürgermeister (freundlich!) Fragen stellen, Musik sowie ein Getränk und eine Bratwurst genießen, auf dem Rummel Spaß haben - all das geht auf dem Tauchscher.