Café Sitz: Stadtverwaltung kauft Grundstück | nordsachsen24.de

11.04.2024 17:22

Café Sitz: Stadtverwaltung kauft Grundstück

Gegenüber der Sparkasse und links neben dem Kleinen Schöppenteich stand früher das Café Sitz. Nun soll das Grundstück wieder an die Stadt Taucha verkauft werden. (Foto: Daniel Große)
Gegenüber der Sparkasse und links neben dem Kleinen Schöppenteich stand früher das Café Sitz. Nun soll das Grundstück wieder an die Stadt Taucha verkauft werden. (Foto: Daniel Große)
Gegenüber der Sparkasse und links neben dem Kleinen Schöppenteich stand früher das Café Sitz. Nun soll das Grundstück wieder an die Stadt Taucha verkauft werden. (Foto: Daniel Große)
Gegenüber der Sparkasse und links neben dem Kleinen Schöppenteich stand früher das Café Sitz. Nun soll das Grundstück wieder an die Stadt Taucha verkauft werden. (Foto: Daniel Große)
Gegenüber der Sparkasse und links neben dem Kleinen Schöppenteich stand früher das Café Sitz. Nun soll das Grundstück wieder an die Stadt Taucha verkauft werden. (Foto: Daniel Große)

Seit Jahren verwildert das Grundstück des ehemaligen Café Sitz immer mehr. Inzwischen hat sich eine Art Biotop gebildet, das allerdings auch als wilde Müllkippe dient. Im Sommer quaken hier Frösche, im Herbst stinkt das Gewässer. Der bisherige Eigentümer kümmerte sich seit Jahrzehnten nicht. Nun will die Stadt das Grundstück kaufen.

Als am 15. Juli 1929 mit dem Bau des Großen Schöppenteiches begonnen wurde, wurde auch eine Gaststätte geplant und errichtet. Sie wurde an den Pächter Albert Sitz verpachtet, weshalb die Lokalität bei den Tauchaern nur noch „Café Sitz“ genannt wurde. Im September 1933 wurde das Café aus finanziellen Gründen zwangsversteigert. Danach gehörte das Grundstück dem Rat der Stadt Taucha, der es über seine Sparkasse verwalten ließ. Es wurden Pächter eingesetzt und später das Lokal an die Familie Rolle verkauft. Im 2. Weltkrieg war es ein Hilfslazarett. Zu DDR-Zeiten wurde es von der Handelsorganisation (HO) verwaltet und bekam den Namen „Parkgaststätte“. Mittwochs, Samstags und Sonntags gab es Tanz zur Nachmittags- und Abendzeit. Um das Jahr 2000 erfolgte der Abriss. (Historische Fakten basierend auf Recherchen des Heimatvereins.)

Das ehemalige Café Sitz (Repro: Museum Taucha)
Das ehemalige Café Sitz (Repro: Museum Taucha)
Das ehemalige Café Sitz (Repro: Museum Taucha)
Das ehemalige Café Sitz (Repro: Museum Taucha)
Das ehemalige Café Sitz (Repro: Museum Taucha)

Seitdem gibt es viele Ideen, was mit dem Gelände passieren soll. Der Tauchaer Tempel sollte hier entstehen, später eine Wohnbebauung, auch eine Seniorenresidenz war im Gespräch. Geworden ist alles nichts – inzwischen ist das Tor zum Park eine verwilderte Baumfläche mit Biotop-ähnlichem Gewässer in der Mitte. Einige Mauern und Laternenpfähle sind noch zu sehen. Auch die Treppe zum Freisitz existiert noch in Teilen.

Das Gewässer auf dem Grundstück. (Foto: Daniel Große)
Das Gewässer auf dem Grundstück. (Foto: Daniel Große)
Das Gewässer auf dem Grundstück. (Foto: Daniel Große)
Das Gewässer auf dem Grundstück. (Foto: Daniel Große)
Das Gewässer auf dem Grundstück. (Foto: Daniel Große)

Nun soll das Grundstück wieder in den Besitz der Stadt Taucha übergehen. Der Stadtrat soll am morgigen Donnerstag über den Kauf abstimmen. „Es gab Ende letzten Jahres und Anfang diesen Jahres Gespräche mit dem Eigentümer. Am 12. Februar wurde der Stadt Taucha ein notarielles Kaufangebot übersandt, über das nun abgestimmt werden soll“, informiert Bürgermeister Tobias Meier. Bis 12. Mai müsste der Kauf vollzogen werden.

Nur wenige Mauern des Cafés sind noch zu sehen. (Foto: Daniel Große)
Nur wenige Mauern des Cafés sind noch zu sehen. (Foto: Daniel Große)
Nur wenige Mauern des Cafés sind noch zu sehen. (Foto: Daniel Große)
Nur wenige Mauern des Cafés sind noch zu sehen. (Foto: Daniel Große)
Nur wenige Mauern des Cafés sind noch zu sehen. (Foto: Daniel Große)

Was mit dem Grundstück passieren soll, steht noch nicht fest. Der Ankauf soll vorerst aus „strategischen Gründen“ erfolgen. „Wir wollten hier ins Eigentum kommen, um den jahrelangen Stillstand zu beenden“, sagt Meier weiter. Baurecht und Umweltrecht ließen aktuelle eine Bebauung nicht zu, hier wäre also einiges an Verwaltungsarbeit zu leisten, damit das Grundstück neu entwickelt werden kann. Vorstellen könne man sich eine „sanfte Bebauung“ straßenbegleitend bis zur ersten Etage, also in etwa so hoch wie die gegenüberliegende Sparkasse. Ob die Stadtverwaltung selbst, die städtische Gesellschaft WOTa oder ein privates Unternehmen das Gebiet entwickelt, stehe auch noch nicht fest. Mit dem Kauf hätte die Stadt aber mehr Möglichkeiten, das Verfahren zu bestimmen und die Innenstadtentwicklung aktiv selbst zu gestalten, heißt es.

Kommt der Kauf zustande, sollen einige Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Umzäunt werden soll das Gelände aber nicht.

Die Leipziger Straße mit dem ehemaligen Café Sitz. (Repro: Museum Taucha)
Die Leipziger Straße mit dem ehemaligen Café Sitz. (Repro: Museum Taucha)
Die Leipziger Straße mit dem ehemaligen Café Sitz. (Repro: Museum Taucha)
Die Leipziger Straße mit dem ehemaligen Café Sitz. (Repro: Museum Taucha)
Die Leipziger Straße mit dem ehemaligen Café Sitz. (Repro: Museum Taucha)

Update, 11. April
Der Stadtrat hat den Ankauf einstimmig bestätigt. Der Preis für die 3009 Quadratmeter beträgt 250.000 Euro. Der Notartermin ist auf den 16. April bestimmt.

Annette Scheller von der Partei Die Linke bedankte sich bei der Stadt Taucha für die Bemühungen um den Ankauf und regte einen Wettbewerb an, bei dem die Tauchaer Bürger ihre Ideen einbringen könnten.

Eine alte Treppe im hinteren Bereich zum Großen Schöppenteich. (Foto: Daniel Große)
Eine alte Treppe im hinteren Bereich zum Großen Schöppenteich. (Foto: Daniel Große)
Eine alte Treppe im hinteren Bereich zum Großen Schöppenteich. (Foto: Daniel Große)
Eine alte Treppe im hinteren Bereich zum Großen Schöppenteich. (Foto: Daniel Große)
Eine alte Treppe im hinteren Bereich zum Großen Schöppenteich. (Foto: Daniel Große)
Ein paar Laternenpfähle sind noch übrig. (Foto: Daniel Große)
Ein paar Laternenpfähle sind noch übrig. (Foto: Daniel Große)
Ein paar Laternenpfähle sind noch übrig. (Foto: Daniel Große)
Ein paar Laternenpfähle sind noch übrig. (Foto: Daniel Große)
Ein paar Laternenpfähle sind noch übrig. (Foto: Daniel Große)

Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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