Bürgerinitiative gegen Gewerbegebiet Merkwitz: Bürgerbegehren in Vorbereitung | nordsachsen24.de

Bürgerinitiative gegen Gewerbegebiet Merkwitz: Bürgerbegehren in Vorbereitung

Die Windräder von BMW und das Gewerbegebiet hat Roland Wagner am Rand seines Grundstücks ständig im Blick. Das Feld hinter ihm würde es mit der Erweiterung des Gewerbegebietes nicht mehr geben. (Foto: Daniel Große)
Die Windräder von BMW und das Gewerbegebiet hat Roland Wagner am Rand seines Grundstücks ständig im Blick. Das Feld hinter ihm würde es mit der Erweiterung des Gewerbegebietes nicht mehr geben. (Foto: Daniel Große)
Die Windräder von BMW und das Gewerbegebiet hat Roland Wagner am Rand seines Grundstücks ständig im Blick. Das Feld hinter ihm würde es mit der Erweiterung des Gewerbegebietes nicht mehr geben. (Foto: Daniel Große)
Die Windräder von BMW und das Gewerbegebiet hat Roland Wagner am Rand seines Grundstücks ständig im Blick. Das Feld hinter ihm würde es mit der Erweiterung des Gewerbegebietes nicht mehr geben. (Foto: Daniel Große)
Die Windräder von BMW und das Gewerbegebiet hat Roland Wagner am Rand seines Grundstücks ständig im Blick. Das Feld hinter ihm würde es mit der Erweiterung des Gewerbegebietes nicht mehr geben. (Foto: Daniel Große)

Die geplante Erweiterung des Industrie- und Gewerbegebiets nahe Merkwitz sorgt weiter für Unmut: Anwohnerinnen und Anwohner haben eine Bürgerinitiative gegründet, die das Projekt stoppen möchte. Die Initiative plant ein Bürgerbegehren, um den Willen der Bevölkerung deutlich zu machen.


„Wir wollen dieses Projekt nicht“

Roland Wagner, Bürgerinitiative gegen das Industrie- und Gewerbegebiet Merkwitz

Roland und Dagmar Wagner, Mitglieder der frisch gegründeten Bürgerinitiative gegen das Gewerbegebiet, beschreiben die Stimmung in Merkwitz als geschlossen ablehnend. „Man kann davon ausgehen, dass die Mehrheit für die Sache ist, die wir vertreten“, sagt Roland Wagner. Mit einer Gruppe von etwa zehn aktiven Mitgliedern und zahlreichen Unterstützern strebt die Initiative ein Bürgerbegehren an. Ziel ist es, 1.000 Unterschriften – rund 10 Prozent der Wahlberechtigten – zu sammeln.

Die Vorbereitung läuft bereits: „Wir haben Listen zusammengestellt und rechnen damit, dass wir Anfang des neuen Jahres mit der Sammlung starten können“, erklärt seine Frau Dagmar Wagner. Die Unterschriften sollen nicht nur in Merkwitz, sondern in ganz Taucha gesammelt werden, da das Projekt auch die umliegenden Ortsteile Gottscheina, Hohenheida, Plaußig und Portitz betreffen würde.

Ökologie und Verkehrsbelastung im Fokus

Die Kritik der Bürgerinitiative richtet sich vor allem gegen die ökologischen und verkehrstechnischen Auswirkungen des geplanten Gewerbegebiets. „Ja, natürlich geht es uns auch um die Natur“, betont Roland Wagner. Der zunehmende Verkehr, der durch das Projekt zu erwarten sei, und der Verlust wertvoller Ackerflächen stoßen auf Ablehnung. „Ackerland ist kostbar heutzutage. Nur für die vage Hoffnung, dass ein Unternehmen kommt, wird hier Ackerland zerstört“, sagt Dagmar Wagner.

Auch das Thema Infrastruktur spielt eine Rolle: „In Leipzig gibt es einen Masterplan Ökologie, der den Autoverkehr reduzieren soll – und uns in Merkwitz setzt man so etwas vor die Nase“, so Roland Wagner. Der einstimmige Beschluss des Tauchaer Stadtrats, inklusive der Grünen, wird von der Initiative ebenfalls kritisiert.

„Passt nicht mehr in die Zeit“

Für die Bürgerinitiative steht fest, dass das Gewerbegebiet ein Relikt alter Denkweisen ist. „Brauchen wir denn wirklich noch Hallen?“, fragt Dagmar Wagner. Sie verweist auf bestehende freie Gewerbeflächen in Plaußig, am Tauchaer Autobahnanschluss und im BMW-Gebiet selbst. Stattdessen fordert die Initiative einen Stopp des Projekts.

Erfahrungen aus der Geschichte

Neben der aktuellen Kritik erinnert die Bürgerinitiative auch an die Erfahrungen aus der Vergangenheit. „Beim Bau des BMW-Werks ab 2001 wurden 600 Hektar Ackerland vernichtet. Jetzt sind wir de facto umzingelt von Bauwerken dieser Art“, beschreibt Roland Wagner die Entwicklung in Merkwitz, während die „heilige Parthenaue” auf der anderen Seite der Stadt nicht angefasst werden darf. Aber hier in Merkwitz ist offenbar alles erlaubt”, sagt er weiter. Mit der neuen Initiative knüpfe er auch an die Arbeit der Interessengemeinschaft Merkwitz an, die seit 25 Jahren besteht und sich in dieser Zeit bereits erheblich für das Wohl der Bürger eingesetzt habe.

Mit dem geplanten Bürgerbegehren wolle sich die neue Initiative an alle Tauchaer richten. „Wir gehen aus, dass dies auch für Bewohner in der Kernstadt oder anderen Ortsteilen relevant ist. Wir rechnen mit einer breiten Unterstützung”, so Roland Wagner.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
north
© taucha.media, Daniel Große.
Bereitgestellt mit myContent.online CMS und PORTAL.