Zwischen Hohenheida und Merkwitz soll ein neues Gewerbe- und Industriegebiet entstehen. Die Stadt Leipzig will hier ein bis zwei Großunternehmen ansiedeln. Jetzt wurde im Stadtrat Taucha die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes beschlossen.
Trotz Rezession, Energiekrise und Pandemie sind die Branchen Automotive und Logistik weiter im Wachstum. Gleichzeitig sind sie von stetigem Wandel und Neuausrichtungen wie der E-Mobilität und dem autonomen Fahren geprägt. Diese Entwicklungen fordern neue Flächenangebote, schreibt die Stadt Taucha in der Sitzungsvorlage zur Stadtratssitzung vom 19. Oktober. Die im Norden Leipzigs mit der BMW-Ansiedlung um das Jahr 2002 geplanten Flächenreserven seien nun 21 Jahre später weitgehend belegt. Potential hat die Stadt Leipzig direkt angrenzend an die BMW-Allee ausgemacht: Auf der Gemarkung Taucha im Ortsteil Merkwitz würden 30 Flurstücke mit einer bebaubaren Fläche von rund 50 Hektar (90 Hektar Brutto-Fläche) industrielle Erweiterungsmöglichkeiten bieten. Im Flächennutzungsplan der Stadt Taucha sind diese Areale zwischen den Straßen An der Mühle Merkwitz, Seegeritzer Straße und BMW-Allee bereits als künftige Gewerbe- und Industrieflächen berücksichtigt.
Eigentümer der Flächen sei weitgehend die Stadt Leipzig. Die Planung werde über die Förderrichtlinie Regioplan gefördert und dadurch auch eine schnelle Umsetzung ermöglicht. Die Eigenmittel und die weiteren finanziellen Mittel für die Fachgutachten würden von der Stadt Leipzig zur Verfügung gestellt, heißt es aus dem Tauchaer Rathaus.
Blick aus Richtung BMW-Allee nach Merkwitz
Geplant sei es, vor den Toren des Tauchaer Ortsteils Merkwitz ein bis zwei Großunternehmen anzusiedeln. Konkrete Pläne oder Anfragen von Unternehmen gebe es noch nicht, hieß es. Die Erschließung des Gebietes erfolge über die BMW-Allee. Die Kosten dafür übernehme ebenso die Stadt Leipzig.
Zur Realisierung des neuen Gewerbegebietes werde eine klimafreundliche Planung gefordert, so die Stadt Taucha. Dazu zählen Photovoltaik-Anlagen, die Begrünung von Fassaden sowie ein intensives Grünkonzept. Bei der Beleuchtung solle auf Insektenverträglichkeit geachtet werden. Eine intelligente Regenwasserbewirtschaftung sowie die Schaffung von Ladeinfrastruktur seien außerdem Teil des Konzepts.
Zwischen dem Ortsteil Merkwitz und dem Plangebiet solle eine Ausgleichsfläche mit einer Größe von rund 40 Hektar entstehen, die so zu gestalten sei, dass sie zum Schutz der Bewohner diene. Dies könne durch einen Sicht- und Lärmschutzwall sowie einen Waldring erfolgen.
Der Stadtrat stimmte am 19. Oktober einstimmig für die Aufstellung des neuen Bebauungsplanes Nr. 70 mit dem Namen GE/GI Merkwitz.